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„Zusammenarbeit ist unerlässlich“

Berthold Stevens
12. September 2019

DW-Intendant Peter Limbourg und Marie-Christine Saragosse, CEO und Vorsitzende von France Médias Monde (FMM), vereinbarten in Bonn die Stärkung der redaktionellen Zusammenarbeit bei europäischen Medienprojekten.

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Marie-Christine Saragosse und DW-Intendant Peter Limbourg (DW)
Bild: DW/P. Böll

Delegationen beider Partner kamen am 9. und 10. September zu ihrem dritten Jahrestreffen in der DW-Zentrale zusammen. FMM ist die Dachorganisation der französischen Auslandsmedien France 24, Radio France Internationale (RFI) und Radio Monte Carlo Doualiya (MCD).

Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Mauerfalls sind mehrsprachige Koproduktionen zu Themen, die junge Menschen bewegen, geplant. Diese werden über Social Media verbreitet. Darüber hinaus wollen die Partner Veranstaltungen wie die zweite Ausgabe des Pariser Friedensforums im November oder die Münchner Sicherheitskonferenz im Februar nächsten Jahres nutzen, um neue Wege der Zusammenarbeit zu erproben, zum Beispiel durch gemeinsame Redaktionsteams vor Ort.

„Wir vertiefen unsere erfolgreiche Zusammenarbeit, weil wir gemeinsam noch mehr Menschen weltweit mit hochwertigen journalistischen Angeboten aus Europa erreichen können“, sagte Peter Limbourg. Für Amtskollegin Marie-Christine Saragosse wird „die Rolle als internationale Medien im globalen Kontext der Spannungen immer wichtiger“. France Médias Monde und die DW verfügten, wenn es um Informationen aus Europa gehe, über „ein unvergleichliches Fachwissen und mehrsprachige Redaktionskräfte. Deshalb ist die Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Gruppen unerlässlich“, so Saragosse. 

Jahrestreffen von Deutsche Welle und France Médias Monde (DW)
Die Delegationen der europäischen Partner in BonnBild: DW/P. Böll

Erprobte Zusammenarbeit bei Kernaufgaben 

Ein erfolgreiches Gemeinschaftsprojekt war die Berichterstattung über die jüngsten Europawahlen im Mai. So gab es im Vorfeld der Wahlen mehrere von France 24 und DW koproduzierte Fernsehdebatten in Brüssel und Berlin. Gemeinsam entstanden zudem der investigative Bericht „Europawahlen: Wenn Russland sich einmischt“ und eine Reihe von Web-Videos über Erstwähler aus EU-Ländern.

Diese Zusammenarbeit in zentralen Aufgaben und Themenfeldern veranlasste die beiden internationalen, öffentlich-rechtlichen Medienhäuser in der EU dazu, ein Schlüsselprojekt mit dem vorläufigen Namen „Enter!“ weiterzuentwickeln: Auf dieser digitalen Plattform stellen die Partner mehrsprachige Informationen für junge Menschen in Europa bereit. Damit wird zugleich eines der im deutsch-französischen Vertrag von Aachen festgelegten Ziele umgesetzt. Ein Pilotprojekt könnte 2020 starten. Die Europäische Kommission hat die Innovationskraft des gemeinsamen Projekts gewürdigt und sich für die Umsetzung ausgesprochen.

InfoMigrants Latein

„Enter!“ soll nach Überzeugung der Partner an den Erfolg von „InfoMigrants“ anknüpfen. Im März 2017 hatten FMM und DW gemeinsam mit der italienischen Nachrichtenagentur Ansa und mit Unterstützung der Europäischen Kommission das Portal ins Leben gerufen. Es liefert Migranten zuverlässige Informationen in fünf Sprachen (Arabisch, Englisch, Französisch, Paschtu und Dari), die auch mobil und via Social Media abrufbar sind. Im vergangenen Jahr wurden 37 Millionen Nutzer erreicht. Die EU-Kommission hat sich verpflichtet, „InfoMigrants“ angesichts dieser enormen Relevanz für ein weiteres Jahr zu finanzieren.

Eine weitere gemeinsame Initiative, an der neben DW und FMM auch BBC und Voice of America beteiligt sind, ist der türkischsprachige Youtube-Kanal +90, der im April online ging. Aktuell hat das Angebot rund 140.000 Abonnenten.

Gemeinsam gegen Falschmeldungen und Manipulation

France Médias Monde und die Deutsche Welle bekräftigten bei ihrem Treffen in Bonn ihre Ambitionen, bei ihren Kernthemen als öffentlich-rechtliche europäische Partner auch künftig gemeinsam Ziele zu erreichen – etwa bei der Aufklärung über den Prozess der europäischen Integration oder beim Thema Meinungs- und Pressefreiheit. So sind die Partner mehr denn je entschlossen, gemeinsam gegen die Verbreitung von Falschmeldungen und jegliche Formen der Manipulation vorzugehen, indem sie unabhängige und ausgewogene Informationen bereitstellen.