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Deutsche Wirtschaft wächst weiter

12. Februar 2016

Die deutsche Wirtschaft hat zum Jahresende 2015 ihr Wachstumstempo gehalten. Das Bruttoinlandsprodukt stieg im vierten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent. Ähnlich die Entwicklung in der gesamten Euro-Zone.

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Symbolbild Konjunktur Hamburger Hafen
Bild: picture-alliance/dpa

Die deutsche Wirtschaft hat dank der guten Binnenkonjunktur ihr Wachstumstempo am Jahresende 2015 gehalten. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs von Oktober bis Dezember erneut um 0,3 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten dies erwartet. "Die konjunkturelle Lage in Deutschland war damit im Jahr 2015 durch ein solides und stetiges Wirtschaftswachstum gekennzeichnet", erklärten die Statistiker. 2015 wuchs Europas größte Volkswirtschaft um 1,7 Prozent und damit so kräftig wie seit vier Jahren nicht mehr.

Positive Impulse kamen zum Jahresende aus dem Inland: Der Staat erhöhte seine Konsumausgaben deutlich - unter anderem, weil er für die Versorgung und Integration Hunderttausender Flüchtlinge viel Geld in die Hand nehmen muss. Die Konsumfreude der Verbraucher trug ebenfalls zum Wachstum bei. "Darüber hinaus entwickelten sich auch die Investitionen positiv", teilte das Bundesamt weiter mit. In Bauten sei "deutlich mehr" investiert worden. Als Bremse erwiesen sich die Exporte. Die Wachstumsschwäche großer Schwellenländer wie China und die Destabilisierung der vom Ölpreis-Verfall geschwächten Förderstaaten wie Russland dämpften die Ausfuhren.

Euro-Zone insgesamt im Plus

Die Wirtschaft der Euro-Zone steckt die maue Weltkonjunktur etwas besser weg als die der USA. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von Oktober bis Dezember erneut um 0,3 Prozent zum Vorquartal zu, teilte das Statistikamt Eurostat am Freitag mit. Von Reuters befragte Ökonomen hatten diesen Wert exakt vorausgesagt. Zum Vergleich: Die weltgrößte Volkswirtschaft USA schaffte am Jahresende nur ein Plus von 0,2 Prozent.
Das Wachstumsgefälle innerhalb der Währungsunion bleibt allerdings sehr groß. Die griechische Wirtschaft etwa schrumpfte im Schlussquartal um 0,6 Prozent. Dagegen legte Spanien um 0,8 Prozent zu. Europas größte Volkswirtschaft Deutschland schaffte mit 0,3 Prozent ein durchschnittliches Wachstum, während Frankreich als Nummer zwei der Währungsunion auf 0,2 Prozent kam.

Inflation zieht an

Die Preise in Deutschland stiegen zu Jahresbeginn etwas stärker. Waren und Dienstleistungen kosteten im Januar durchschnittlich 0,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Freitag bestätigte. Das ist die höchste Inflationsrate seit Mai 2015. Im Dezember lag sie - wie auch im Gesamtjahr 2015 - bei 0,3 Prozent.

Grund für den Anstieg war, dass sich Energie weniger stark verbilligte als in den vergangenen Monaten und die Inflation dadurch nicht mehr so stark dämpfte. So fielen die Energiepreise im Januar nur noch um 5,8 Prozent. "In den letzten Monaten hat sich der Preisrückgang allmählich abgeschwächt", erklärten die Statistiker. Im September 2015 beispielsweise hatte es hier noch einen Rückgang von 9,3 Prozent gegeben.

hb/stu (rtr, dpa)