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Deutsche Wirtschaft schafft zweites Boomjahr

11. Januar 2012

Trotz der jüngsten Turbulenzen ist die deutsche Wirtschaft das zweite Jahr in Folge kräftig gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt stieg 2011 um 3,0 Prozent im Jahresvergleich. Jedoch gab es im vierten Quartal eine Delle.

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Opel-Arbeiter fertigen das Automodell Isignia (Foto: dapd)
Auch die deutsche Autoindustrie, hier Opel, dürfte beim Wachstum geholfen habenBild: AP

"Damit konnte bereits nach zwei Jahren der Rückgang aus dem Krisenjahr 2009 wettgemacht werden", sagte der Präsident des Statistischen Bundesamts, Roderich Egeler unter Hinweis auf erste Berechnungen. 2010 hatte das deutsche Wirtschaftswachstum 3,7 Prozent betragen, so viel wie seit der deutschen Einigung nicht mehr. 2009 war die Wirtschaft in der stärksten Rezession der Nachkriegsgeschichte um 5,1 Prozent geschrumpft.

Die Bundesregierung hatte mit einem Wirtschaftswachstum von 2,9 Prozent gerechnet, die fünf Wirtschaftsweisen hatten ein Plus von 3,0 Prozent vorhergesagt.

Konsumaufgaben waren wichtige Stütze

Zu dem deutlichen Plus im Jahr 2011 trugen vor allem die Konsumausgaben bei, wie die Statistiker weiter mitteilten. Sie hatten demnach im abgelaufenen Jahr mit einem Plus von 1,1 Prozent den größten Anteil am Aufschwung. Besonders deutlich wuchsen die privaten Konsumausgaben. Sie legten nach den vorläufigen Zahlen um 1,6 Prozent zu, so stark wie zuletzt vor fünf Jahren. Ein Jahr zuvor hatte der Zuwachs bei nur 0,6 Prozent gelegen.

Im Zuge der positiven wirtschaftlichen Entwicklung konnte Deutschland im abgelaufenen Jahr auch die Verschuldungskriterien der Europäischen Union wieder einhalten. Die Defizitquote der öffentlichen Haushalte lag nach Angaben des Bundesamtes 2011 bei einem Prozent des Bruttosozialprodukts. Erlaubt sind bis zu 3,0 Prozent. 2010 hatte die Bundesrepublik diese Grenze mit einem Minus von 4,3 Prozent noch deutlich überschritten.

Delle im letzten Quartal

Eine Einbuße erlitt die deutsche Wirtschaft aber ersten Schätzungen zufolge im vierten Quartal 2011. Das Bruttoinlandsprodukt sank preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,25 Prozent. Die endgültigen Zahlen für die letzten drei Monate 2011 wird die Behörde Ende Februar veröffentlichen.

Im dritten Quartal hatte es noch ein Wachstum von 0,5 Prozent gegeben. Zuletzt war die Wirtschaftsleistung auf dem Höhepunkt der Finanzkrise Anfang 2009 zurückgegangen. Sinkt sie auch zu Jahresbeginn, würde Deutschland nach gängiger Definition in einer Rezession stecken.

kle/gmf (rtr, dpa, dapd, afp)