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Deutscher Arzt reist zu Timoschenko

8. Mai 2012

Deutschland bemüht sich weiter um die in der Ukraine erkrankte Oppositionspolitikerin Timoschenko. Erneut traf ein Arzt der Berliner Charité in Charkow ein, um Timoschenkos Verlegung aus der Haftanstalt zu betreuen.

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Die Haftanstalt in Charkow Foto: REUTERS/Dmitry Neymyrok
Das Gefängnis in CharkowBild: Reuters

Der Berliner Neurologe Lutz Harms soll die Verlegung von Julia Timoschenko in eine örtliche Klinik begleiten und dort mit einer Therapie beginnen. Das teilte die Vize-Gesundheitsministerin der Ex-Sowjetrepublik, Raissa Moissejenko, in der ukrainischen Stadt mit. Harms selbst sagte nach seiner Ankunft, er rechne mit einer guten Zusammenarbeit mit örtlichen Kollegen. Eine Beteiligung weiterer deutscher Ärzte im Laufe der Behandlung sei nicht ausgeschlossen, betonte er Medienangaben zufolge.

Die Klinik noch einmal inspiziert

Gemeinsam mit dem Chefarzt Michail Afanasjew kontrollierte die Vize-Ministerin Moissejenko am Morgen noch einmal die von der Polizei bewachte Klinik. Am Vorabend hatten ukrainische Ärzte nach einer Untersuchung Timoschenkos in der Gefängniszelle gesagt, der Gesundheitszustand der 51-Jährigen sei "befriedigend".

Allerdings wurde ein Mitarbeiter Timoschenkos mit der Einschätzung zitiert, es sei "unwahrscheinlich", dass die Behandlung tatsächlich beginnen könne. Die Politikerin, die sich nach eigenen Angaben seit dem 20. April im Hungerstreik befindet, sei sehr geschwächt. Eine ähnliche Einschätzung hatte am Vortag schon ein Anwalt Timoschenkos geäußert.

Die frühere Regierungschefin Julia Timoschenko. Foto: Reuters
Die inhaftierte Julia TimoschenkoBild: Reuters

Die frühere Regierungschefin klagt seit Monaten über starke Rückenschmerzen. In der vergangenen Woche hatten sich Spezialisten der Berliner Charité in einem Gespräch mit der 51-Jährigen auf eine Behandlung im Krankenhaus von Charkow verständigt. Der Chefarzt der Charité, Karl Max Einhäupl, war in Begleitung von Diplomaten des Auswärtigen Amtes eigens in die Ukraine gereist.

Karl Einhäupl, Chefarzt der Charité (Foto:Markus Schreiber/AP/dapd)
Der Chefarzt der Charité, Einhäupl, mit einer Röntgenaufnahme TimoschenkosBild: dapd

ml/gmf (dpa dapd)