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Politik

Deutschland stößt deutlich weniger CO2 aus

16. März 2020

Diese erfreuliche Entwicklung ist laut der Klimabilanz 2019 vor allem durch die geringere Kohleverstromung verursacht worden. Dennoch gibt es für Bundesumweltministerin Svenja Schulze noch genug Baustellen.

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Verhalten optimistisch gestimmt: Umweltministerin Svenja Schulze und Dirk Messner, der Präsident des Umweltbundesamtes (Foto: picture-alliance/dpa/B. von Jutrczenka)
Verhalten optimistisch: Umweltministerin Svenja Schulze und Dirk Messner, der Präsident des Umweltbundesamtes Bild: picture-alliance/dpa/B. von Jutrczenka

Die Treibhausgas-Emissionen in Deutschland sind im vergangenen Jahr nach ersten amtlichen Berechnungen deutlich zurückgegangen. Wie Bundesumweltministerin Svenja Schulze bei der Vorstellung der Klimabilanz 2019 in Berlin mitteilte, sanken die Emissionen im Vergleich zu 2018 um 6,3 Prozent. Hauptgrund war demnach, dass weniger Strom aus Kohle produziert wurde. Im Vergleich zu 1990 waren es 35,7 Prozent weniger Treibhausgase.

Größter Rückgang seit 2009

Der Treibhausgas-Ausstoß sei 2019 gegenüber dem Vorjahr um 54 Millionen Tonnen auf 805 Millionen Tonnen gesunken. Es war der zweitgrößte Rückgang seit 1990 - stärker sanken die Emissionen nur im Jahr 2009, als die Wirtschaft unter den Folgen der Finanzkrise litt. Ein wesentlicher Grund für den Rückgang beim klimaschädlichen Kohlestrom war, dass der EU-weite CO2-Preis für die Energiewirtschaft gestiegen ist. Aber auch der relativ niedrige Gaspreis und der Ausbau von Windkraft und Solaranlagen in Deutschland taten das ihrige dazu. "Dieser Ausbau muss dringend weitergehen", mahnte Schulze. Auch in der Verkehrspolitik und bei den Gebäuden seien zusätzliche Maßnahmen nötig.

Mehr Autos - mehr Kohlendioxid

Beim Heizen und im Verkehr stieg der Kohlendioxid-Ausstoß den Angaben zufolge aber an. Heizöl sei günstig gewesen und das Wetter etwas kühler als im Vorjahr, hieß es. Es seien zwar sparsamere Autos auf den Markt gekommen, der Kfz-Bestand insgesamt sei aber um 1,6 Prozent gewachsen - und damit auch der Spritverbrauch. Die Angaben seien die "gegenwärtig bestmögliche Schätzung" und aufgrund noch fehlender Daten mit Unsicherheiten verbunden, teilten Umweltministerium und Umweltbundesamt mit.

Tatsächlich waren im Vorfeld mehrere Gutachten für die Regierung zu dem Ergebnis gekommen, dass das offizielle Ziel einer Reduzierung der Emissionen um 55 Prozent bis 2030 verfehlt werden wird. So errechnete das Öko-Institut, dass das Klimaschutzpaket der Regierung ohne zusätzliche Maßnahmen nur eine Emissionsminderung um maximal 51 Prozent bringen werde. 

sti/ehl (afp, dpa, rtr, epd, kna)