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Deutschland schlägt Russland klar

15. November 2018

Gegen schwache Russen darf eine junge Elf zeigen, dass es durchaus noch Frische in der Nationalelf gibt. Kai Havertz, Leroy Sané und Serge Gnabry machen den Fans Freude, die Abwehr - auch ohne Gegentor - eher Sorge.

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Fussball Freundschaftsspiel | Deutschland - Russland
Bild: picture-alliance/dpa/Revierfoto

Die Fakten dieses Freundschaftskicks sind schnell erzählt: Deutschland gewinnt gegen Russland mit 3:0 (3:0). Die Tore erzielten Leroy Sané (8. Minute) , Niklas Süle (25.) und Serge Gnabry (40.). Die erste Hälfte der deutschen Elf war ansehnlich, die zweite Halbzeit nicht. Der Gegner aus Russland war durchgehend schwach.

Es sind aber eben nicht diese nüchternen Fakten, die den Fußball so interessant und liebenswert machen. Die Spieler und die Hoffnungen, die mit ihnen verbunden sind, berühren das Herz der Fans, genauso wie der Stil mit dem eine Mannschaft agiert. Und in dieser Hinsicht lassen sich doch zarte Ansätze der Besserung bei der DFB-Elf erkennen.

Havertz liefert "Özil-Moment" 

Kai Havertz lieferte ein gutes Beispiel. Der Leverkusener kam an der Seite von Joshua Kimmich im Mittelfeld zu seinem zweiten Länderspieleinsatz. Ihm war die Lust am Fußball, die Frische und der Mut zum Risiko anzumerken. Sein Vertikalpass vor dem 3:0 wurde auf Twitter schon als "Özil-Moment" gefeiert. Auch Torschütze Gnabry hat Komplimente verdient. Es war sein vierter Treffer im vierten Länderspiel.

Die Rechnung von Joachim Löw ging jedenfalls auf. Er hatte die jüngste Mannschaft seit dem Confed-Cup-Halbfinale 2017 auf den Platz geschickt. Ein Team ohne Kroos, Müller, Boateng und Hummels, sogar Julian Draxler fehlte aufgrund eines Trauerfalls in seiner Familie. Begünstigt von biederen Russen wirbelten die jungen Deutschen und waren in allen Belangen überlegen: Mehr Ballbesitz, bessere Ideen und viel mehr Tempo.  Nach einem solchen schnellen Angriff durfte auch Sané seinen Fluch loswerden und freistehend zu seinem ersten Länderspieltor einschieben. Der Angriff sorgte also für die heiteren Momente, wobei das auch nur für die erste Halbzeit gilt. Danach verlor das Team völlig den Faden und sorgte in den zweiten 45 Minuten nur selten für Gefahr. Sechs Wechsel taten ihr übriges dazu.

Fussball Freundschaftsspiel | Deutschland - Russland (2:0)
Kopfballungeheuer trifft mit dem Fuß: Süle beim 2:0Bild: Reuters/M. Rietschel

Rüdiger manchmal ungestüm

Sorgen? Die gibt es durchaus auch weiterhin. Die Abwehr, allen voran Antonio Rüdiger, wirkte nicht immer sicher. Beispielsweise warf er sich nach einem Stellungsfehler wie ein ICE-Zug in einen vermeintlichen Schuss, doch der russische Angreifer ließ ihn dabei locker aussteigen und stand erst recht völlig frei, setzte das Leder jedoch knapp neben den Kasten. In einer Szene in der zweiten Hälfte irrlichterte auch Manuel Neuer vor seinem Strafraum herum, doch auch diesen Fehler konnte das russische Team nicht nutzen.  

So nachlässig werden die Niederlande am Montag (19.11.2018, 20:45 Uhr MESZ im DW-Livestream) eher nicht mit ihren Chancen umgehen. Im letzten Länderspiel des Jahres geht es für die deutsche Elf darum den Abstieg aus der A-Gruppe der Nations League abzuwenden.  

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Jens Krepela Redakteur, Reporter, Autor