Deutschland schwitzt

Erfrischung mitten in der City: Ein kleiner Junge kühlt sich an einem Springbrunnen in Duisburgs Innenstadt ab. Babys und Kleinkinder können noch nicht genug schwitzen und müssen deswegen besonders vor der Sonne geschützt werden.

"Annelie" heißt das Hoch, das Deutschland die Hitze bringt. Benannt ist es nach der 90-jährigen Annelie Dehnert-Hilscher aus Konstanz am Bodensee. Ihr macht das heiße Wetter trotz ihres Alters nichts aus. Doch besonders kranken Senioren kann die Hitze zusetzen. In einigen Pflegeheimen wird deshalb kontrolliert, dass jeder genug trinkt - mindestens 1,5 Liter Wasser pro Tag sollten es sein.

Die Abfüllanlage von "Bad Dürrheimer" in Baden-Württemberg läuft gerade auf Hochtouren. Im Schnitt trinkt jeder Deutsche 144 Liter Mineralwasser im Jahr. Laut Ulrich Lössl, dem Geschäftsführer des Getränkeherstellers, ist der Absatz bei Hitze doppelt so hoch wie sonst.

Zwei Jungen springen in einem Freibad in Ilmenau in Thüringen ins kühle Blau. Eine willkommene Erfrischung. Die Temperaturen sollen diese Woche auf bis zu 40 Grad klettern. Das ist fast so heiß wie beim deutschen Hitzerekord am 8. August 2003. Damals hat der Wetterdienst Meteomedia 40,3 Grad in Perl-Nennig im Saarland gemessen.

Die Hitzewelle lässt Menschen stöhnen - für Haustiere kann sie sogar tödlich sein. Der Deutsche Tierschutzbund rät Tierhaltern, darauf zu achten, dass Tiere immer genug Wasser haben und sich in den Schatten flüchten können.

Besonders Tieren, die aus den Polregionen stammen, macht die Hitze in Deutschland zu schaffen. Hier im Stuttgarter Zoo "Wilhelma" badet die Eisbärdame Corinna, um sich abzukühlen. Mit viel Sonneneinstrahlung hätten Eisbären aber keine Probleme, sagt ein Wilhelma-Sprecher.

Sonnen am Rhein mit Blick auf den Kölner Dom. Ein Schirm kann zwar Schatten spenden, gegen gefährliche UV-Strahlung schützt er allerdings nicht unbedingt. Manche handelsüblichen Sonnenschirme haben gerade einmal Lichtschutzfaktor 5.

Egal ob Erdbeere, Schokolade oder Vanille: Eis tut im Sommer immer gut. So wie das von Dario Bianchet aus einer italienischen Eisdiele in Magdeburg. Im Durchschnitt 110 Kugeln Eis pro Kopf gönnten sich die Deutschen laut Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie im Jahr 2014.

Trotz Hitzewelle ist es eiskalt in der Kühlkammer des Fischgroßhändlers "Deutsche See" in München. Sandra Brauner muss sich gut einpacken, wenn sie dort den frischen Fisch sortiert. Ein cooler Arbeitsplatz, wenn nicht der heiße Weg nach Hause wäre.

Wenn die Temperaturen steigen, wächst auch die Hoffnung der Schüler auf hitzefrei. An dieser Grundschule in Dresden hatte der Rektor ein Einsehen. In Nordrhein-Westfalen ist der Hochsommer pünktlich zum Ferienbeginn gekommen. Und die Hitzewelle bleibt - mindestens bis zum Wochenende, so der Deutsche Wetterdienst.