1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

"Eine tiefe Freundschaft"

13. Mai 2015

Deutschland und Israel feiern 50 Jahre diplomatische Beziehungen. Die Partnerschaft gilt trotz Differenzen als zukunftsfest. Der Bundespräsident spricht von einem "Wunder".

https://p.dw.com/p/1FOvX
Festakt in Berlin zum 50. Jahrestag der Aufnahme piplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel (Foto:dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/W. Kumm

Bundespräsident Joachim Gauck hat die Entwicklung der deutsch-israelischen Beziehungen in den vergangenen Jahrzehnten als "Wunder" bezeichnet. Bei einem Festakt in Berlin (Artikelbild) zum 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Staaten betonte Gauck, dass dies dem geschenkten Vertrauen der Israelis gegenüber den Deutschen zu verdanken sei. Aus einer Partnerschaft "wurde allmählich eine tiefe Freundschaft".

Zugleich hob Gauck hervor: "Israel und Deutschland sind für immer verbunden durch die Erinnerung an die Schoah." Israels Staatspräsident Reuven Rivlin mahnte: "Wir müssen in die Zukunft schauen, aber aus der Vergangenheit lernen." Gegen Antisemitismus Intoleranz und Gewalt müssten beide Länder zusammenstehen.

Israels Staatsoberhaupt Rivlin (l) und Bundespräsident Gauck bei dem Festakt (Foto: dpa)
Israels Staatsoberhaupt Rivlin (l) und Bundespräsident Gauck bei dem FestaktBild: picture-alliance/dpa/W. Kumm

Deutschland und Israel hatten am 12. Mai 1965 - zwei Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkriegs - diplomatische Beziehungen aufgenommen. Das Jubiläum wird in beiden Ländern gefeiert. Rivlin hält sich noch bis Mittwoch zu einem Staatsbesuch in Deutschland auf. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen sicherte bei ihrem Besuch in Jerusalem die uneingeschränkte Solidarität Deutschlands zu.

Bundeskanzlerin Angela Merkel verteidigte derweil die umstrittenen Waffenlieferungen an Israel mit Deutschlands besonderer Verantwortung für das Land. In einer Diskussion mit Schülern in Berlin sagte Merkel, Israel müsse sich gegen Angriffe verteidigen können.

"Das nationalsozialistische Deutschland hat sechs Millionen Juden umgebracht", erinnerte die Kanzlerin. "Die Juden waren sehr froh, dass sie nach dem Zweiten Weltkrieg einen Staat bekommen haben und damit eine Zuflucht." Aus dieser Verantwortung heraus liefere Deutschland Waffen an Israel.

Dissens bei Palästinenser-Staat

Zugleich sprach sich Merkel für eine Nahost-Friedenslösung mit einem eigenen Palästinenserstaat aus. "Wir wollen, dass alle dort friedlich miteinander leben." Rivlin lehnt ebenso wie die neue rechts-religiöse Regierung in Israel unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine Zwei-Staaten-Lösung ab.

wl/SC (dpa, epd)