1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Deutschland wählt

22. September 2013

Kopf-an-Kopf-Rennen bis zuletzt: Meinungsforscher sehen vor der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag quasi ein Patt zwischen der Koalition unter Kanzlerin Merkel und dem Oppositionslager. Viele Deutsche waren unschlüssig.

https://p.dw.com/p/19liv
Aussichtsplattform der Kuppel des deutschen Reichstags in Berlin (foto: Dt. Bundestag)
Bild: Deutscher Bundestag/Stephan Erfurt

Deutschland: die Wahl hat begonnen

Gleichzeitig deutet sich aber eine höhere Wahlbeteiligung als noch 2009 an. Bis
14.00 Uhr hätten 41,4 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, teilte der Bundeswahlleiter in Berlin mit. Die Briefwähler sind dabei noch nicht berücksichtigt. Vor vier Jahren hatten zur selben Zeit nur 36,1 Prozent der Berechtigten gewählt. Insgesamt waren damals 70,8 Prozent der Stimmberechtigten zur Wahl gegangen - ein Rekordtief.

Der Wahlausgang jetzt ist offen: Letzte Umfragen wiesen mal für die Regierungsparteien, mal für die gesamte Opposition eine hauchdünne Mehrheit aus. Einig waren sich die Beobachter nur in der eindeutigen Favoritenrolle für Kanzlerin Angela Merkel. Sie kann demnach auf weitere vier Jahre an der Spitze der Bundesregierung hoffen, mit welchem Koalitionspartner auch immer.

Schwarz-Gelb oder Schwarz-Rot

Sollte es für eine Fortsetzung des Bündnisses von CDU/CSU und FDP nicht reichen, könnte es wie 2005 auf eine große Koalition von Union und Sozialdemokraten zulaufen. Auch Schwarz-Grün wäre denkbar; allerdings ist dieses Farbenspiel ausgeschlossen worden. Dasselbe gilt für eine rot-rot-grüne Koalition. Für SPD und Grüne allein sah es zuletzt düster aus.

Ähnlich knappe Rennen hatte es an den Wahltagen 1994 und 2002 gegeben: Einmal lag Schwarz-Gelb äußerst knapp vorn, einmal Rot-Grün.

Rund 61,8 Millionen Wahlberechtigte entscheiden heute über die Zusammensetzung des 18. Bundestags. Bis 18 Uhr Ortszeit haben die Wähler Zeit zur Abgabe ihrer Erst- und Zweitstimme. In Hessen ist gleichzeitig Landtagswahl.

Schicksalswahl für Liberale

Insgesamt gehen 34 Parteien mit annähernd 4500 Kandidaten ins Rennen. Sicher ist, dass Union (2009: 33,8 Prozent), SPD (23), Linkspartei (11,9) und Grüne (10,7) wieder ins Parlament kommen. Die FDP, die vor vier Jahren ein Rekordergebnis von 14,6 Prozent holte, muss zittern. Bei der jüngsten Landtagswahl in Bayern hatten die Liberalen gerade einmal 3,3 Prozent eingefahren.

Entscheidend könnte sein, ob es die eurokritische Alternative für Deutschland (AfD) auf Anhieb ins Parlament schafft. Die Piraten haben trotz Erfolgen bei Landtagswahlen kaum Chancen. Als wesentlich für den Ausgang gilt die Wahlbeteiligung, die 2009 bei 70,8 Prozent lag. Die ersten Prognosen der großen Fernsehsender gibt es mit Ende der Stimmabgabe um 18 Uhr, gefolgt von den Hochrechnungen. Das vorläufige amtliche Endergebnis soll es noch in der Nacht geben.

SC/uh (dpa, afp)