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Deutsche Militärhilfe für Litauen

15. April 2015

Deutschland will die Aufrüstung Litauens im Zuge der Ukraine-Krise mit zwölf Panzerhaubitzen unterstützen. Die Bundeswehr hatte die Geschütze in Afghanistan eingesetzt.

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Litauen Ursula von der Leyen und Juozas Olekas in Vilnius
Bild: picture-alliance/dpa/M. Gambarini

"Es ist möglich, diese zwölf Panzerhaubitzen an Litauen zu geben", sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) bei einem Besuch in der litauischen Hauptstadt Vilnius. Von ihrem Amts-Kollegen Juozas Olekas wurde sie mit militärischen Ehren empfangen.

Die Panzerhaubitzen vom Typ "2000" sollen aus den Beständen der Bundeswehr für etwa 15 Millionen Euro verkauft werden, hieß es. Die schweren Artilleriegeschütze können 35 Kilometer weit schießen. Die Bundeswehr hat sie erstmals im Afghanistan-Krieg eingesetzt.

Ein Plus von 50 Prozent beim Militäretat

Die Bundesregierung will auch den möglichen Kauf von "Boxer"-Transportpanzern unterstützen. Diese würde Litauen dann aber von der Industrie erwerben. Litauen rüstet seine Streitkräfte derzeit massiv auf. Nach einer Studie des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri hat das größte baltische Land seine Verteidigungsausgaben im vergangenen Jahr um 50 Prozent erhöht. Litauen grenzt an die russische Exklave Kaliningrad und fühlt sich seit der russischen Annexion der Krim massiv von dem mächtigen Nachbarland bedroht.

Die deutsche Verteidigungsministerin hatte vor ihrem Besuch in Litauen Station in Estland gemacht und war von Ministerpräsident Taavi Roivas empfangen worden. Estland gehört neben Litauen, Lettland und Polen zu den vier direkten NATO-Nachbarn Russlands.

Die NATO zeigt mehr Präsenz

Alle vier Länder sind wegen der Haltung Moskaus im Ukraine-Konflikt besorgt um die eigene Sicherheit. Die NATO hat deshalb ihre Präsenz in der Region deutlich erhöht. Im Rotationsprinzip sind seit April 2014 jeweils 150 US-Soldaten in Estland, Lettland und Litauen sowie in Polen stationiert, außerdem werden mehr Militärübungen in den östlichen NATO-Staaten durchführt. Daran nehmen auch deutsche Soldaten teil.

haz/djo (dpa, afp)