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Horror-Jahr endet mit Prestigeduell

17. November 2018

Der Abstieg ist besiegelt, unbedeutend ist das letzte Nations-League-Gruppenspiel der deutschen Fußballnationalmannschaft am Montag gegen die Niederlande jedoch nicht. Für Thomas Müller steht ein besonderes Jubiläum an.

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Deutschland, Training Nationalmannschaft vor dem Länderspiel gegen die Niederlande
Bild: Picture-alliance/dpa/P. Endig

"Die Niederlande versenken Frankreich, doch weinen müssen die Deutschen, die zum Abstieg gezwungen werden. Für den deutschen Fußball schlägt die Stunde Null." So kommentiert die italienische Zeitung Gazetta dello Sport den Absturz der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in die europäische Zweitklassigkeit. "Das hättest du nie gedacht, dass du so etwas mal erlebst: Deutschland steigt ab! Es ist ein verkorkstes Jahr für die Mannschaft von Joachim Löw",  meint das spanische Blatt Marca. Und der französische Ouest France erklärt: "Die zweite kalte Dusche für 'die Mannschaft' nach der WM: Abstieg in die 2. Liga."

Der Status- und Imageverlust ist für den erfolgsverwöhnten DFB und seine Profis ein ganz neues Gefühl:  "Mir wurde gerade gesagt, dass bei uns in der Mannschaft außer Jonas Hector noch keiner die Erfahrung gemacht hat abzusteigen", sagte Nationalspieler Leon Goretzka: "Das fühlt sich natürlich nicht gut an." Und Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff meinte, der Abstieg "nerve" und sei "frustrierend", gab aber zu: "Wir müssen uns an die eigene Nase packen. Wir haben uns selber in diese Position gebracht."

In der Gesamttabelle muss das DFB-Team noch aufholen

Nun gilt es für das DFB-Team zumindest mit einem guten Auftritt im Prestige-Duell gegen Erzrivale Niederlande am Montag in Gelsenkirchen (ab 20:30 Uhr im DW-Audiostream) für einen versöhnlichen Abschluss zu sorgen - und für eine gute Ausgangssituation für die Auslosung zur EM-Qualifikation (02.12.2018). Denn um eine vermeintlich leichtere Gruppe zu bekommen, muss die deutsche Nationalmannschaft in der Gesamttabelle aller A-Gruppen mindestens zwei Teams hinter sich lassen. Zurzeit ist die Löw-Truppe mit einem Punkt aber nur Vorletzter.

Spannend wird sein, wen Bundestrainer Joachim Löw bringen wird. Setzt er weiter auf die motivierten Nachwuchsspieler wie Kai Havertz und Thilo Kehrer wie zuletzt im Testspiel gegen Russland? Toni Kroos und Mats Hummels werden - anders als gegen Russland - wohl diesmal nicht auf der Bank sitzen. Wie sieht es mit Thomas Müller aus - gewährt Löw ihm bei seinem möglichen 100. Länderspiel einen Startelf-Einsatz?

Am Samstagvormittag waren der gegen Russland geschonte Marco Reus (Mittelfußprellung) und der verletzt ausgewechselte  Jonas Hector (verstauchtes Sprunggelenkt) beim Training auf dem RB Leipzig-Gelände dabei. Julian Draxler wird hingegen nach einem Trauerfall in der Familie auch gegen Oranje fehlen. "Nach einem Jahr, das für uns alle nicht gut gelaufen ist, wollen wir uns noch einmal von unserer guten Seite präsentieren", meint Defensivspieler Kehrer. 

Aber eigentlich ist man gedanklich schon im nächsten Jahr. Den Umbruch will der Bundestrainer laut Bierhoff weiter fortsetzen. "Er hat Lust, neue Dinge anzugehen und neue Impulse zu setzen." Das Ziel ist dabei von Löw klar definiert: "Unser Blick richtet sich nach wie vor in Richtung der EM 2020, für die wir uns qualifizieren werden, und bei der wir wieder eine starke Mannschaft ins Turnier schicken wollen."

swIhf (dpa, sid)