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DFB-Frauen: Verlieren verboten!

Stefan Nestler mit dpa, sid
24. Juli 2017

Ein Remis gegen Russland reicht der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft, um bei der EM in den Niederlanden ins Viertelfinale einzuziehen. Doch Bundestrainerin Steffi Jones verlangt mehr: einen Befreiungsschlag.

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Mannschaftsfoto der DFB-Frauen vor dem Spiel gegen Italien. Foto: Getty Images
Bild: Getty Images/M. Hitij

Keine Ausreden mehr. "Wir müssen Tore schießen. Gegen Russland wollen wir klar gewinnen", forderte Bundestrainerin Steffi Jones vor dem abschließenden EM-Vorrundenspiel gegen Russland an diesem Dienstag (Anpfiff 20.45 Uhr MESZ, im DW-Liveticker ab 20.30 Uhr) in Utrecht. "Die Mannschaft weiß, dass sie sich steigern und ihre Qualität abrufen muss. Ich bin zuversichtlich, dass das gelingt und der Knoten platzen wird", betonte Jones, die ihre Schützlinge nach dem mageren 2:1 gegen Italien und dem 0:0 gegen Schweden wegen chronischer Abschlussschwäche und mangelnder Souveränität in der Defensive vehement ermahnt hatte: "So reicht es nicht." Und auch Kapitänin Dzsenifer Maroszan, frisch gekürte Fußballerin des Jahres in Deutschland, meinte: "Es muss einfach mal knallen."

Keine Rechenspiele

Eigentlich benötigt Titelverteidiger Deutschland gegen Russland nur ein Unentschieden, um ins Viertelfinale einzuziehen. Mit vier Zählern geht der achtmalige Europameister als Tabellenzweiter hinter den punktgleichen Schwedinnen und mit einem Punkt Vorsprung auf Russland in das Spiel in Utrecht. Ein hoher Sieg könnte für das deutsche Team den Gruppensieg bedeuten - und den womöglich leichteren Gegner aus Gruppe A im Viertelfinale. Doch für solche Rechenspiele herrscht im deutschen Lager dann doch zu viel Anspannung. "Wir schauen nur auf uns. Wir wollen gewinnen, alles andere liegt nicht in unserer Hand", sagte Außenverteidigerin Leonie Maier, die dennoch davor warnte, den Gegner zu unterschätzen: "Das wird ein ähnlich hartes Spiel wie gegen Italien. Die werden kämpfen bis zum Umfallen."

Unzufriedene Bundestrainerin Steffi Jones. Foto: dpa-pa
Mit dem Spiel gegen Italien war Bundestrainerin Steffi Jones alles andere als zufriedenBild: picture-alliance/HMB Media/H. Becker

Noch nie gegen Russland verloren

Die Statistik spricht eindeutig für die Mannschaft von Bundestrainerin Steffi Jones. In bisher 18 Duellen gegen Russland gab es für die DFB-Frauenteams 16 Siege und noch keine einzige Niederlage. "Vielleicht werden wir unterschätzt, und das erhöht unsere Chance", hofft die russische Trainerin Jelena Fomina, die vor der EM allerdings noch verkündet hatte, ihr Team sei nicht in der Lage, Deutschland zu schlagen. Doch auch die Russinnen haben nach dem 2:1-Erfolg im ersten Spiel gegen Italien und der 0:2-Niederlage gegen Schweden noch die Chance, die Runde der letzten Acht zu erreichen.

Deja-vu

Bundestrainerin Steffi Jones hat gute Erinnerungen an den letzten Gruppengegner. Gegen Russland gab die 44-Jährige im September 2016 ihr Debüt als Nachfolgerin Silvia Neids. Die DFB-Auswahl gewann das EM-Qualifikationsspiel mit 4:0. Ein solches Ergebnis könnte jetzt wie ein Befreiungsschlag wirken und den nötigen Schwung für die K.o.-Phase der Europameisterschaft in den Niederlanden geben. Von einem "Deja-vu-Gefühl" sprach die erfahrene Abwehrchefin Babett Peter, die gegen Russland ihr 110. Länderspiel bestreiten wird: "Bei jedem Turnier werden wir anfangs kritisiert, sind am Ende aber erfolgreich. Ich bin optimistisch, dass es auch dieses Mal so sein wird."

Die voraussichtliche Aufstellung der deutschen Mannschaft: Schult - Maier, Henning, Peter, Simon - Demann - Dallmann, Däbritz - Marozsan - Mittag, Islacker.

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter