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DFB plant keine Anzeige gegen Zwanziger

20. Oktober 2015

Der Deutsche Fußball-Bund steht unter Druck und wehrt sich gegen Korruptionsvorwürfe. Anders als eine große Tageszeitung berichtet, will der Verband aber nicht gegen seinen Ex-Präsidenten vorgehen.

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Theo Zwanziger (Foto: Wolfgang Kumm/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) prüft derzeit nicht eine mögliche Anzeige gegen seinen ehemaligen Präsidenten Theo Zwanziger. "Die heute über die Medien verbreitete Meldung, wonach der DFB eine mögliche Anzeige gegen den ehemaligen Verbandspräsidenten Dr. Theo Zwanziger prüfe, ist falsch und entbehrt jeder Grundlage", sagte der beim DFB für Rechtsfragen zuständige Vize-Präsident Rainer Koch am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Die "Süddeutsche Zeitung" hatte zuvor unter Berufung auf Informationen aus dem "Führungszirkel des DFB" berichtet, der Verband erwäge im Zuge der Diskussionen um die Überweisung von 6,7 Millionen Euro auf ein Konto des Weltverbandes FIFA eine Anzeige wegen des Verdachts der Untreue gegen Zwanziger.

Koch verwies lediglich auf die externe Untersuchung einer Wirtschaftskanzlei und die interne Prüfung des Kontrollausschusses beim DFB. "Weitere Entscheidungen des DFB-Präsidiums können erst nach Vorliegen von Untersuchungsergebnissen erfolgen", sagte er.

Wo sind die 6,7 Millionen?

Die 6,7 Millionen Euro, um die es geht, waren nach bisheriger DFB-Darstellung ein Beitrag des Organisationskomitees der WM 2006 zu einer geplanten Eröffnungsgala unter der Regie des österreichischen Künstlers André Heller. Als die Gala später abgesagt wurde, gab es keine Rückforderung des bereits gezahlten Geldes durch den DFB. Angeblich sei die Summe später für andere und nicht bekannte Zwecke genutzt worden. Das für Sport zuständige Bundesinnenministerium teilte auf Anfrage der "Süddeutschen Zeitung" mit, dass in seinen "hier vorliegenden Unterlagen" zur WM keine Hinweise auf die Zahlung oder einen geplanten Zuschuss des OK zu den Kosten für die Gala gefunden worden seien.

Niersbach hatte am Montag erneut jegliches Fehlverhalten bestritten und auf interne Untersuchungen einer international renommierten Wirtschaftskanzlei verwiesen. "Auch uns wäre es lieb, wenn das möglichst schnell aufgeklärt wird. Ich kann aber keine Prognose abgeben, wie lange das dauert", sagte er.

asz/cm (sid)