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DFL will DFB-Pokal-Modus ändern

12. Februar 2016

Die Deutsche Fußball Liga will nach Informationen der "Bild"-Zeitung mit einer Reform des DFB-Pokals die Vereine entlasten, die im Europapokal starten. Außerdem wird über eine Neuverteilung der Fernsehgelder nachgedacht.

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DFB-Pokal Symbolbild
Bild: picture alliance / Avanti-Fotografie/R. Poller

Im deutschen Profi-Fußball stehen möglicherweise tiefgreifende Veränderungen bevor. Die "Bild"-Zeitung berichtet über ein Strategiepapier der Deutschen Fußball Liga (DFL), das allen Profi-Klubs vorliege. Darin wird unter anderem vorgeschlagen, den Modus im DFB-Pokal zu ändern, um die Europapokal-Teilnehmer zu entlasten. Eine neue Runde soll vorgeschaltet werden, komplett ohne Erstligisten oder als Alternative nur mit jenen Vereinen, die nicht international spielen. Auch in der nächsten Runde (der bisherigen Auftaktrunde) würden die Europapokal-Starter noch geschont. Das Echo der Amateurvereine auf den Vorschlag ist geteilt. "Eine erste Runde ohne die absoluten Kracher? Das geht gar nicht", sagte Volker Brumm, Manager beim Hamburg-Pokalsieger Barmbeck-Uhlenhorst der "Bild". Manfred Weidner, Sportdirektor des Viertligisten FC Oberlausitz Neugersdorf, sprach dagegen von einem "interessanten Projekt", weil dann mehr Amateurvereine am DFB-Pokal teilnehmen könnten.

Für wenig Begeisterung sorgte die Ankündigung bei Bayern-Trainer Pep Guardiola. "Für mich ist das jetzige System perfekt", sagte er am Freitagmittag bei der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Spiel beim FC Augsburg. "Die kleinen Vereine wollen sich auch mit großen Vereinen messen. Hier in Deutschland können die Großen gegen die Kleinen ausscheiden, weil es nur ein Spiel gibt. Das finde ich interessant und spannend. In Spanien mit Hin- und Rückspiel ist es einfacher für die großen Vereine." BVB-Trainer Thomas Tuchel unterstützt dagegen eine mögliche Reform des DFB-Pokals: "Ich habe mich spontan in diesen Vorschlag verliebt."

Weniger TV-Geld für Zweitligisten?

Die DFL strebt in dem Strategie-Papier außerdem an, die Erlöse aus den Fernsehrechten neu zu verteilen. Derzeit erhalten die Zweitligisten 20 Prozent der TV-Gelder. Der Anteil soll entweder mit der aktuellen Summe von 142 Millionen Euro gedeckelt oder flexibel gestaltet werden, mit mindestens 15 Prozent für die 2.Liga. "Dieses Papier ist lediglich Ergebnis eines Meinungsaustausches von 16 Bundesligisten", sagte Peter Peters, Vorstandsmitglied beim FC Schalke 04 und Vize-Präsident des Ligaverbandes, der "Bild"-Zeitung: "Grundsätzlich machen wir uns immer Gedanken, wie wir mit Blick auf die anderen internationalen Top-Ligen wettbewerbsfähig bleiben können." Die DFL wies darauf hin, dass die DFB-Pokal-Verträge für die kommenden drei Spielzeiten bereits abgeschlossen seien. Eine Reform komme also frühestens für die Saison 2019/20 in Frage.

DFL unterstützt Grindel

Der DFL-Vorstand hatte sich am Donnerstag bei seiner Sitzung in Frankfurt am Main für die Wahl des CDU-Bundestagsabgeordneten Reinhard Grindel zum neuen DFB-Präsidenten ausgesprochen. Der 54-Jährige wird auch von den Amateurvereinen unterstützt. Grindel soll noch vor der Europameisterschaft in Frankreich zum Nachfolger des zurückgetretenen DFB-Chefs Wolfgang Niersbach gewählt werden. Das DFB-Präsidium einigte sich auf einen Außerordentlichen Bundestag am 15. April.

Reinhard Grindel. Foto: dpa-pa
Reinhard GrindelBild: picture-alliance/dpa/A. Dedert

Die DFL teilte zudem mit, sich zusammen mit dem DFB beim Weltverband FIFA um die Teilnahme an einer zweijährigen Testphase des Videobeweises zu bewerben. Zuvor muss der für Regeländerungen im Fußball zuständige International Football Association Board (IFAB) auf seiner nächsten Jahresversammlung in Cardiff am 5. März noch seine Zustimmung für eine solche Testphase geben.

sn/asz (sid, dpa, Bild)