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Politik

Die AfD scheitert auch mit Otten

11. April 2019

Die AfD will einen Bundestagsvizepräsidenten aus ihren Reihen. Bislang ist daraus aber nichts geworden. Auch der 63 Jahre alte Berufsoffizier Gerold Otten aus Bayern erhielt nicht die notwendige Mehrheit.

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Bundestag Gerold Otten AfD Kandidat Vize-Präsident
Auch mit Gerold Otten (Bildmitte) konnte die AfD bei der Wahl zum Bundestagsvizepräsidenten nicht punktenBild: picture-alliance/dpa/R. Hirschberger

Für den früheren Kampfpiloten stimmten 210 der Abgeordneten. Gegen den AfD-Kandidaten votierten 393 Abgeordnete des deutschen Bundestages. 31 Parlamentarier enthielten sich in der geheimen Abstimmung.

Schon der Dritte in der Runde

Otten ist bereits der dritte Kandidat, den die AfD nominiert hat. In der vergangenen Woche war die Juristin Mariana Harder-Kühnel aus Hessen im dritten Wahlgang abgelehnt worden. Vor ihr hatte der Bundestag Albrecht Glaser drei Mal durchfallen lassen. Während Angehörige anderer Fraktionen bei Glaser vor allem Äußerungen zur Religionsfreiheit von Muslimen in Deutschland moniert hatten, gab es gegen Harder-Kühnel keine konkreten persönlichen Vorwürfe.

Abgeordnete anderer Fraktionen, die sich gegen die Familienpolitikerin aussprachen, begründeten ihre Ablehnung mit Positionen anderer AfD-Politiker wie Björn Höcke vom rechtsnationalen Flügel der Partei. Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach erklärte beispielsweise: "Die Gesinnung lässt sich halt nicht trennen von den Menschen, mit denen ich gemeinsam Politik mache."

In Chemnitz mit dabei

Der Grünen-Abgeordnete Sven Kindler erklärte, er könne nicht für Otten stimmen. Grund: Die Teilnahme von Otten an dem "Trauermarsch" der AfD in Chemnitz.

Aus Kreisen der Union hieß es, Otten gelte als ein gemäßigter Vertreter der AfD. Ihr Parlamentsgeschäftsführer Michael Grosse-Brömer warnte die AfD allerdings gleichzeitig vor willkürlichen Kandidaten-Aufstellungen. Wenn diese stattfänden, "um hier Ärger zu machen, dann ist das glaube ich eine falsche Motivation".

haz/hk (rtr, dpa, afp)