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Angst vor dem Dauermeister

5. Mai 2008

In der Bundesliga geht die Angst vor der Alleinherrschaft der Bayern um: Nach der überlegenen 21. Meisterschaft vier Spieltage vor Saisonende befürchtet die Konkurrenz in Zukunft ähnlich spannungsarme Titelkämpfe.

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Jubelnde Bayern nach dem Titel-Gewinn (Quelle: AP)
Vier Spieltage vor Schluss holten die Bayern den Titel - mit einem Unentschieden gegen WolfsburgBild: AP

"Die Gefahr ist groß, dass die Bayern in den kommenden fünf Jahren drei- bis viermal den Titel holen", orakelte Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler am Montag (5.5.2008). Und ergänzte: "National sind die Münchner finanziell gesehen konkurrenzlos." Mit seiner Meinung steht der frühere DFB-Teamchef nicht allein da. Fast ehrfürchtig kommentieren die in dieser Saison abgehängten Verfolger den wachsenden Abstand zum Rekordmeister.

Trainer Hitzfeld bekommt Bierdusche von Luca Toni nach der Entscheidung (4.5.2008, Quelle: DPA)
Schon wieder Meister - die Bundesliga-Konkurrenz hat Angst vor einer Alleinherrschaft der BayernBild: Picture-Alliance /dpa

So mutmaßt Stuttgarts Coach Armin Veh, dass sich der ohnehin üppige Vorsprung der Bayern sogar noch vergrößern könnte: "Dieses Jahr wäre es sicher für den einen oder anderen Verein möglich gewesen, die Bayern zu ärgern. Ich glaube, die nächsten Jahre wird es schwerer, weil die Mannschaft dann auch eingespielt ist." Auch VfB-Sportdirektor Horst Heldt sieht es als "schwierig" an, zu den Bayern aufzuschließen. "Sie werden noch einmal draufsatteln und die Maßgabe ausgegeben, die Champions League zu gewinnen." Heldt hofft aber zumindest, "dass es keine Dominanz über Jahre hinweg geben wird."

Bundesligisten für Kroatien

Deutschlands Gruppengegner Kroatien setzt bei der Europameisterschaft auf ein Sextett aus der Fußball-Bundesliga. Nationalcoach Slaven Bilic nominierte am Montag Robert Kovac (Borussia Dortmund), Josip Simunic (Hertha BSC), Ivan Rakitic (Schalke 04), Mladen Petric (Borussia Dortmund), Ivica Olic (Hamburger SV) und Ivan Klasnic (Werder Bremen) in seinen 23 Spieler umfassenden Kader. Endgültig festlegen muss sich Bilic, der seinen Vertrag am Montag um zwei Jahre verlängerte, allerdings erst mit Nominierungsschluss am 28. Mai. Bei der EM in Österreich und der Schweiz spielt Kroatien am 12. Juni in Klagenfurt gegen das DFB-Team. Weitere Gegner sind Österreich am 8. Juni in Wien und Polen am 16. Juni in Klagenfurt.

Heesen verteidigt Koller

Nach den Schmährufen gegen Jan Koller hat Trainer Thomas von Heesen bei den Anhängern des Fußball-Bundesligisten 1. FC Nürnberg um Rückhalt für den kritisierten Stürmer geworben. "Jan braucht die Unterstützung der Fans ganz besonders, um befreit spielen zu können. Er wird alles geben für den Club", sagte der Coach am Montag, zwei Tage vor dem Abstiegsendspiel der Franken im eigenen Stadion gegen den MSV Duisburg. Der 35-jährige Koller hatte sich am vergangenen Freitag beim Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund den Unmut der eigenen Fans zugezogen, weil er sich auch vom Anhang seines Ex-Clubs Dortmund feiern ließ. "Jan hat eingesehen, dass seine Aktion unglücklich war. Aber die Reaktion der Fans stand in keinem Verhältnis dazu", sagte FCN-Manager Martin Bader.

Polizei nimmt Neapel-Ultras fest

Die Polizei von Florenz hat 17 Fans des Fußball-Erstligisten SSC Neapel festgenommen. Die "Ultras" hatten am Sonntag auf der Autobahn in Richtung Florenz einen Bus mit Fans von AS Rom angegriffen, berichtete die italienische Sporttageszeitung Gazzetta dello Sport. Die Randalierer warfen auf der Autobahn einen Feuerlöscher gegen die Windschutzscheibe des fahrenden Busses. Sie zwangen somit den Bus zum Halt auf einem Rastplatz. Dort wurden die Roma-Fans mit Knüppeln und Ketten angegriffen. Die Angreifer waren vermummt. 14 der 17 Festgenommenen sind vorbestraft.

Vier Extrawürste für Petersburg

Damit sich Zenit St. Petersburg in Ruhe auf das UEFA-Cup-Finale vorbereiten kann, hat der Fußballverband in Moskau gleich vier Ligaspiele des russischen Meisters auf Juli verschoben. Die Mannschaft des Trainers Dick Advocaat hatte im Halbfinale den FC Bayern München ausgeschaltet und trifft am 14. Mai in Manchester auf die Glasgow Rangers. Der Niederländer wolle den Titel, "da stören Ligaspiele nur", kommentierte die Moskauer Zeitung "Wremja Nowostej". Das Blatt kritisierte: "Advocaat ist es derzeit nicht so wichtig, ob die Fans ihre Mannschaft sehen. Das Wesentliche ist jetzt das Finale." Bereits vor dem Halbfinal-Rückspiel gegen den FC Bayern (4:0) hatte der vom staatlichen Energieriesen Gazprom geführte Verein sein Ligaspiel verlegen lassen, um sich für die Partie zu schonen. (mg)