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Die Beschlüsse von Brüssel

27. Oktober 2011

Schuldenschnitt für Griechenland +++ Wie die Beschlüsse in China ankommen +++ Die Banken sind jetzt in der Pflicht – aber ihre Aktien gewinnen deutlich +++ Was halten Fachleute vom "50-Prozent-Haircut" für die Griechen?

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Heute morgen ist nach einem wahren Verhandlungsmarathon der Brüsseler Eurozonengipfel zu Ende gegangen. Nach einer langen Nacht verkündeten die Kontrahenten: Den maladen Griechen wird die Hälfte ihrer Schulden erlassen, private Gläubiger verzichten auf einen Teil ihrer Forderungen, Europäische Banken müssen ihre Eigenkapitaldecke deutlich vergrößern und der Rettungsschirm wird durch Hebelung ausgeweitet, um anderen Wackelkandidaten der Euro-Zone in der Not beistehen zu können.

Er wolle jetzt in China anrufen, sagte Frankreichs Staatspräsident direkt nach dem Eurozonengipfel. Denn Peking, das einen großen Teil seiner Devisenreserven in Euro investiert hat, ist sehr daran interessiert, dass Europa sein Schuldenproblem in den Griff bekommt. Und die Europäer sind vielleicht bald auf Hilfe aus Ostasien angewiesen. Was hält das offizielle Peking von den Gipfelbeschlüssen?

Die europäischen Banken sind von den Brüsseler Beschlüssen doppelt betroffen: Zum einen sollen sie auf die Hälfte ihrer Forderungen an Athen verzichten und andererseits müssen sie ihren Eigenkapitalanteil kräftig aufstocken. Doch hören wir jetzt Heulen und Zähneklappern von den Finanzmärkten? Nein, ganz im Gegenteil: Bankaktien steigen im Wert, als hätten sie den Turbo angeschaltet.

Die Unterhändler vom Brüsseler Eurozonengipfel loben sich und ihre Arbeit natürlich über den grünen Klee – das ist verständlich. Im EU-Parlament sind dagegen schon differenziertere Töne zu hören und an den Börsen reagierten die Händler auch nicht gerade euphorisch. Wir haben Ökonomen gefragt, wie sie die Gipfelbeschlüsse bewerten und haben festgestellt, dass unter den Fachleuten die Skepsis überwiegt.

Moderation: Dirk Ulrich Kaufmann
Redaktion: Rolf Wenkel