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Politik

Die Demokraten

Peter Dahl/mik19. Januar 2016

Die Partei von Barack Obama, Lyndon B. Johnson und Franklin D. Roosevelt stellte bislang 13 Präsidenten der USA. Die Demokraten bezeichnen sich selbst als liberal.

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Logo Demokraten USA

Gegründet: 1828

Symbol: Esel.

Der erste Präsident der Demokraten, Andrew Jackson, wurde von seinen Gegner als Esel verspottet. Jackson fand Gefallen an allgemein als charakterstark angesehen Tieres und begann es für seine Wahlkampfplakate zu nutzen. Doch erst als der aus Deutschland stammende Karikaturist Thomas Nast das Symbol 1870 aufgriff und bekannt machte, begannen die Menschen es mit der Demokratischen Partei zu verbinden.

Philosophie: Progressivismus, Liberalismus

Wie stehen die Demokraten zu...

Bürgerrechte: Viele unterstützen Quotenregelungen wie die so genannte affirmative action für Minderheiten um die Chancengleichheit zu verbessern und Diskriminierung nach Rasse oder Geschlecht zu bekämpfen. Zahlreiche Demokraten haben die nach mehreren Fällen von Polizeibrutalität entstandene BlackLivesMatter-Bewegung unterstützt und befürworten nun eine Reform des Strafrechts.

Klimawandel: Demokraten teilen die wissenschaftliche Einschätzung, dass die globale Erwärmung auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen ist. Sie befürworten die Förderung erneuerbarer Energien und die Pläne der US-Umweltbehörde den Rußausstoß von Kohlekraftwerken stärker zu regulieren.

Wirtschaft: Für staatliche Eingriffe mit dem Ziel die Mittelschicht zu schützen. Demokraten sind nicht zwingend gegen Steuererhöhungen, sondern fordern, dass derjenige der mehr verdient auch mehr Steuern bezahlen soll. Demokraten unterstützen die Forderung nach einer Erhöhung des Mindestlohns von derzeit 7,25 Dollar auf mindestens 10 Dollar. Im Zuge der Finanzkrise 2008 verabschiedeten die Demokraten das größte Impulsprogamm zur Stabilisierung der US-Wirtschaft seit der Großen Depression.

Außenpolitik: Favorisieren den Einsatz von Diplomatie und Koalitionsbildung statt militärischer Intervention. Obwohl viele für den Einmarsch im Irak unter Präsident George W. Bush stimmten, distanzieren sich inzwischen die meisten vom so genannten Krieg gegen den Terrorismus. Die Demokraten sind für enge und starke Beziehungen zu Israel, viele betonen jedoch, dass die Zwei-Staaten-Lösung die einzige Möglichkeit ist um Frieden zwischen Israel und den Palästinensern zu schaffen.

Rolle des Staates: Demokraten befürworten das Recht des Staates im Sinne des Allgemeinwohls zu intervenieren und zu regulieren. Als Beispiele für starkes Regierungshandeln im Sinne des Allgemeinwohls verweisen sie auf Franklin D. Roosevelts New Deal, Lyndon B. Johnsons Bürgerrechtsgesetze oder Barack Obamas Gesundheitsreform.

Parteipolitik: Nach den Auswüchsen der 1990er und frühen 2000er-Jahren und einem Schenk in Richtung dritter Weg unter Bill Clinton (1993-2001), brachte die Finanzkrise von 2008 wieder eines der Kernthemen der Partei zum Vorschein: soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit. Zwar haben die Demokraten keine der radikalen Tea Party-Bewegung vergleichbare innerparteiliche Opposition zu verzeichnen, allerdings ist die Partei in den vergangenen Jahren immer weiter nach links gerückt. Ihr neuer Populismus hat zumindest bei den Kongresswahlen jedoch noch nicht gefruchtet. Sie verloren nämlich die letzten drei und kontrollieren derzeit weder den Senat noch das Repräsentantenhaus.

Typischer Wähler: Vom typischen Soja-Latte trinkenden Hipster bis zum Arbeiter, der "typische" Wähler der Demokraten ist schwer zu definieren. Generell jedoch sind demokratische Wähler eine eher heterogene und gebildete Gruppe, auch bezüglich Geschlecht und ethnischer Herkunft. Die Wählerschaft der Demokraten wird zunehmend weiblicher und hispanischer. Letztere sind die am schnellsten wachsende Wählergruppe und damit wichtig für die Zukunftsaussichten der Partei. Afro-Amerikaner zählen seit der Verabschiedung der Bürgerrechtsgesetze 1964 zu den treusten Wählern. 2012 stimmten nicht nur 93 Prozent der Afro-Amerikaner für Präsident Obama, sondern erstmals war ihre Wahlbeteiligung höher als die der weißen Amerikaner.

Regionale Stärke: Vor allem an der Ost- und Westküste sowie in den Großstädten. Zudem haben die Demokraten in jüngster Zeit auch wieder im Süden zugelegt, unter anderem in konservativen Hochburgen wie North Carolina und Texas.

Wichtige Unterstützer: Gewerkschaften, Bürgerrechtsgruppen, Umweltschutzorganisationen, Erneuerbare Energie-Industrie, Pharma- und Gesundheitsindustrie, Medienkonzerne, Technologiebranche