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Musik

Das war das erste ESC-Halbfinale

Silke Wünsch
10. Mai 2017

Ein starkes Teilnehmerfeld machte die Wahl in diesem ersten Halbfinale spannend. Von den 18 Kandidaten vom Dienstag dürfen zehn am Samstag in Kiew um die berühmten "Twelve Points" kämpfen.

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Eurovision Song Contest 2017 in Kiew | Artsvik Armenien
Artsvik aus ArmenienBild: Picture-Alliance/dpa/J. Stratenschulte

Viele als Favoriten fürs Finale gehandelte Acts waren bereits an diesem Abend zu sehen - und große Überraschungen gab es nicht. 

Beim Finale am 13. Mai sind dabei: Moldawien mit der Elektrodance-Formation Sunstroke Project, Artsvik aus Armenien zeigt einen Ethno-Elektrosong, Polen kommt mit einer Powerballade, ebenso Aserbaidschan, Demy aus Griechenland mit einem Party-Kracher, Schweden bringt ein Justin-Timberlake-artiges Poplied. Australien hat es mit dem 17-jährigen Isaiah geschafft, Zypern schickt Hovig Demirjian mit einem Song, der sehr stark an "Human", den Superhit von Rag'n'Bone Man erinnert. Am Samstag sehen wir auch Blanche aus Belgien wieder - und der große Favorit Salvador Sobral aus Portugal ist mit seiner romantischen Jazz-Ballade auch im Finale dabei. Das europäische Publikum hat per Voting entschieden, wen es am kommenden Samstag beim Finale noch einmal sehen will.

Stimmliche Qualitäten… bei den Frauen

Eurovision Song Contest 2017 in Kiew | Triana Park Lettland
Die farbenfrohe Band Triana Park aus LettlandBild: Picture-Alliance/dpa/J. Stratenschulte

Insgesamt hinterließen manche Bühnenoutfits große Fragezeichen: der wie eine Rettungsdecke wirkende Hosenanzug der tschechischen Kandidatin Martina oder das schrill-bunte Etwas der lettischen Sängerin. Viele Frauen steckten in weißen Kleidern, die manchmal so gefährlich eng wirkten, dass man sich als Zuschauer schon fragte, wo die Damen noch die Power zum Singen her nahmen. Stimmliche Ausreißer gab es bei den Frauen kaum - viele Sängerinnen konnten mit wirklich guten und kraftvollen Stimmen performen. Bei den Männern enttäuschte Slavko Kalezic mit ziemlich schrägen Tönen; auch dem australischen Favoriten Isaiah kickte die Stimme in den hohen Tönen weg.

Die Konzerthalle des International Exhibition Center in Kiew erstrahlte im üblichen ESC-Look - die Künstler treten dort auf einer runden Bühne auf, umgeben von riesigen LED-Wänden, auf die die Lightshows projiziert werden. Auf den Einsatz von Flammen und Wind wird auch in diesem Jahr nicht verzichtet. Im Publikum feierten die ESC-Fans ihre Favoriten mit kleinen Landesflaggen.

In der Auszählpause trat die Vorjahressiegerin Jamala mit einer speziellen Version ihres Gewinnerliedes "1944" auf.

"Celebrate Diversity"

Eurovision Song Contest 2017 in Kiew | Demy Griechenland
Die griechiche Sängerin Demy hatte sichtlich Spaß. Kein Wunder, bei der Begleitung...Bild: Reuters/G. Garanich

Das Motto "Celebrate Diversity" (Vielfalt feiern) passt nicht nur zum Grundgedanken des ESC - viele verschiedene Völker zusammenzubringen - sondern in diesem Jahr auch zu den Musicacts, das hat zumindest dieses erste Halbfinale gezeigt.

Sechs Länder müssen sich nicht durch die Semifinals kämpfen sondern stellen sich in den Shows kurz vor: Der Gastgeber Ukraine und die "Big Five" - die fünf Mitgliedsländer der EBU (European Broadcasting Union), die die größten Geldgeber dieses Musikspektakels sind: Spanien, Italien, Frankreich, Großbritannien - und Deutschland, das mit der 26-jährigen Levina ins Rennen geht. Die Deutsche Welle drückt der Sängerin ganz besonders die Daumen, da sie inzwischen auch die DW-TV-Sendung PopXport moderiert. Die Chancen für Levina auf eine gute Platzierung stehen gar nicht mal so schlecht, wie die Buchmacher melden.

Trotz der unschönen Geschichte im Vorfeld - die Ausladung der russischen Teilnehmerin - hat Kiew es geschafft, politische Konflikte vom ESC-Trubel fernzuhalten. Man sei mit offenen Armen und warmherzig empfangen worden, sagte der deutsche TV-Kommentator Peter Urban.

Die vielen tausend ESC-Fans, die jetzt schon in Kiew sind und die gut 2000 akkreditierten Presseleute, Journalisten und Blogger fühlen sich pudelwohl in Kiew. Ein Kollege von der FAZ fasst es so zusammen: "Angenehmes Chaos".