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5 Fakten zur Wintersonnenwende

Sophia Wagner
21. Dezember 2017

Die Wintersonnenwende ist kein Tag, sondern nur ein kurzer Moment. Seit 17:27 MEZ werden die Tage endlich wieder länger - zumindest auf der Nordhalbkugel.

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Infografik Wintersonnenwende

1. Auf der Nordhalbkugel ist die Wintersonnenwende der kürzeste Tag im Jahr. Umgangssprachlich wird die Bezeichnung „Sonnenwende“ meistens für den gesamten Tag verwendet. Tatsächlich handelt es sich aber nur um einen einzigen Moment: den Zeitpunkt, zu dem die Sonne genau über dem südlichen Wendekreis steht. In Europa war das in diesem Jahr am 21.12 und 17:27 MEZ (Mitteleuropäische Zeit).

2. Die Wintersonnenwende hat nichts mit dem Abstand zwischen Erde und Sonne zu tun: Der ist im Sommer sogar größer als im Winter. Wichtig für die Jahreszeiten und die Tageslänge ist nur der Winkel, in dem die Pole zur Sonne stehen. Am Tag der Wintersonnenwende ist der Nordpol am weitesten von Sonne weggeneigt. Das liegt daran, dass die Erdachse nicht rechtwinklig zur ihrer Sonnenumlaufbahn steht, sondern um 23,4° geneigt ist.

3. Rund um den Nordpol ist die Sonne im Winter um die nördliche Halbkugel für mehrere Tage bis Monate nicht direkt zu sehen. Die Länge der sogenannten Polarnacht ist abhängig vom Breitengrad. In der norwegischen Stadt Hammerfest, einer der nördlichsten Städte der Welt, dauert die Polarnacht ungefähr 2 Monate. Direkt am Nordpol ist sie dagegen fast ein halbes Jahr lang und am nördlichen Polarkreis nur einen Tag, dem Tag der Wintersonnenwende. Der nördliche Polarkreis markiert damit die maximale geographische Ausdehnung der Polarnacht nach Süden.

 

Infografik Die Erdbahn Wintersonnenwende

 

4. Der Tag der Wintersonnenwende ist zwar der kürzeste, hat aber weder den frühsten Sonnenuntergang, noch den spätesten Sonnenaufgang. Das liegt daran, dass sich unsere Zeitmessung nicht genau nach dem Sonnenlauf richtet. Die Abweichung betragen allerdings nur wenige Minuten. Der früheste Sonnenuntergang war dieses Jahr am 11. Dezember und liegt damit schon hinter uns. Der späteste Sonnenaufgang kommt aber noch, und zwar passender Weise am 01. Januar. Ein Tag, an dem die meisten vermutlich sowieso etwas länger schlafen.

5. Schon aus der Antike sind Berichte über Sonnenwendfeiern bekannt, die oft eng mit einer Feuer-und Lichtsymbolik verbunden waren. Besonders groß gefeiert wurde die Wintersonnenwende in Regionen, in denen der Unterschied zwischen einem harschen Winter und einem milderen Sommer stark ausgeprägt war.

Ein Beispiel ist das Julfest in Skandinavien. Mit der Christianisierung wurden die heidnischen Riten zum großen Teil durch Weihnachten ersetzt. Trotz massiver Bemühungen schaffte die Kirche es in Skandinavien allerdings nicht, den Namen der traditionellen Sonnenwendfeier zu ersetzten. Dort wünscht man sich zu Weihnachten immer noch „God Jul!“. Auch heute wird die Wintersonnenwende noch gefeiert. Einen der größten Veranstaltungen findet zum Beispiel im englischen Stonehenge statt.