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Die WM-Städte im Porträt

3. Mai 2010

Die Weltmeisterschaft wird in neun Städten ausgetragen. Die meisten Partien, darunter das Finale, finden in Johannesburg statt. Auch das DFB-Team ist dort zu Gast, außerdem zunächst in Durban und Port Elizabeth.

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Das Ellis-Park-Stadion in Johannesburg (Foto: South Africa Tourism)
Johannesburg mit dem Ellis-Park-StadionBild: South Africa Tourism

Südafrika sieht sich als Rainbow Nation (Regenbogen-Nation). Der Begriff steht für ein friedliches Nebeneinander unabhängig von Herkunft und Hautfarbe und beschreibt die Vielfalt des Landes. Dieses Verständnis spiegelt sich auch in den neun Gastgeberstädten der FIFA-WM wider. "Es sind so viele verschiedene Eindrücke, auch klimatisch", meint Robert Hermes, deutscher Projektleiter des WM-Stadions von Kapstadt. "Es gibt das subtropische Durban, dann Johannesburg auf dem Highland in 1800 Meter Höhe. Und es gibt Kapstadt unten am Atlantik mit mediterranem Klima."

Die Leichtigkeit des Seins

Architekt Hormes hat vor allem die Touristenmetropole am Kap der Guten Hoffnung schätzen gelernt. "Kapstadt ist eine Stadt mit der Leichtigkeit des Seins. Das Licht ist phantastisch. Und abends trifft man sich zum sundowner und beobachtet, wie die Sonne so schön im Meer versinkt." 3,6 Millionen Menschen leben unterhalb des weltberühmten Tafelbergs, der mehr als 1000 Meter über der zweitgrößten Stadt Südafrikas thront.

Kapstadt am Atlantik mit Tafelberg und WM-Stadion (Foto: dpa)
Beeindruckende Kulisse: Die WM-City Kapstadt am Atlantik mit Tafelberg und StadionBild: picture-alliance/dpa

Lucas Radebe, der frühere Kapitän der südafrikanischen Nationalmannschaft, schätzt vor allem den unvergleichlichen Panoramablick vom Tafelberg auf Kapstadt. "Außerdem gibt es noch die Gefängnisinsel Robben Island. Was will man mehr", schwärmt Radebe weiter. Auf der vorgelagerten Insel Robben Island verbrachte Nelson Mandela viele Jahre seiner Gefangenschaft. Nach dem Ende der Apartheid in Südafrika wurde die Insel in ein Natur- und Nationaldenkmal umgewandelt.

Sommer und Sommer

Neben Kapstadt zählt auch das am Indischen Ozean gelegene Durban zu den schönsten Städten des Landes. Das subtropische Klima macht die Millionen-Metropole mit ihren langen Sandstränden zu einem beliebten Badeort. Davon profitieren auch die WM-Besucher, betont Julie-May Ellingson, die Leiterin des Organisationskomitees von Durban. "Man bedenke, dass die WM im südafrikanischen Winter stattfindet. Aber in Durban haben wir keinen Winter. Wir haben nur zwei Jahreszeiten: Sommer und Sommer."

Durban mit Umhlanga Rocks (Foto: Soth Africa Tourism)
Durban mit Umhlanga RocksBild: South Africa Tourism

Das wirtschaftliche Zentrum Südafrikas ist Johannesburg. In der Stadt des Goldes leben rund 5,7 Millionen Menschen. Während der Apartheid waren Johannesburg und das Township Soweto ein Zentrum des Widerstandes gegen das Regime. Theresa Bay-Müller von Südafrika Tourismus empfiehlt daher einen Ausflug in das Apartheidmuseum, um in die Geschichte des Landes einzutauchen. "Und besuchen Sie Soweto, um zu sehen, wie die Leute dort leben, ihre Geschichten und ihre Musik." Johannesburg liegt zentral in Südafrika. Daher vermischen sich hier auch die unterschiedlichsten Kulturen. Für WM-Koordinatorin Sibongile Mazibuko ist "Joburg" die Hauptstadt Afrikas. "Hier sind Sie am richtigen Ort, wenn Sie sich mit Afrikanern in ihrer eigenen Umgebung einlassen wollen."

Natur und Wildlife

Die WM-Stadt Polokwane (Foto: South Africa Tourism)
Die WM-Stadt Polokwane im Norden des LandesBild: South Africa Tourism

In der Region um Johannesburg sind auch die WM-Städte Rustenburg und Pretoria. Andere Host-Cities liegen verkehrstechnisch gesehen eher im Abseits. "Man darf nicht übersehen, dass wir einige Spielorte haben, die peripher gelegen sind wie Polokwane und Nelspruit im Norden des Landes. Dort kommt man nicht so einfach hin", betont Horst R. Schmidt, deutscher Berater der WM-Organisatoren. Dafür hat aber beispielsweise Nelspruit zahlreiche andere Vorzügen, wie der WM-Koordinator der Stadt, Differ Mogale, erläutert. "Die Fans können den Krüger-Nationalpark besuchen. Er ist nur eine Stunde entfernt. Und Sie können Mozambique und Swasiland besuchen, zum Blyde River Canyon gehen und zur Panaroma-Route."

WM-Gastgeber sind auch Port Elizabeth, die VW-Stadt am Indischen Ozean, und Bloemfontein. Die Hauptstadt der Provinz Free State im Herzen Südafrikas ist für ihre enthusiastischen Fans bekannt. "Es ist ein fußballliebendes Volk. Sie haben in Bloemfontein die besten Fans", meint Ex-Nationalspieler Radebe.

Autor: Arnulf Boettcher
Redaktion: Wolfgang van Kann