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Die Finalisten

Anastassia Boutsko16. Dezember 2013

Die drei Bestplatzierten der Beethoven Competition haben die Jury mit ihren individuellen Darbietungen überzeugt. Hier erzählen sie, was ihnen Beethovens Musik bedeutet.

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Soo-Jung Ann, 28, aus Korea:

"Ich war sechs, als ich mit dem Klavier angefangen habe - wie die meisten Kinder in Korea. Ich bin die einzige Musikerin in meiner Familie, aber in unserer Kirche haben wir schon immer viel Bach und Händel gesungen. Und ich habe es immer geliebt, Klavier zu spielen, auf der Bühne bin ich richtig glücklich. Mit 11 habe ich einen nationalen Wettbewerb gewonnen, damit ging meine Karriere los. Ich habe schon viele Wettbewerbe gespielt, aber dieser hier ist was Besonderes. Ich habe ein riesiges Konzertprogramm vorbereitet – mit viel Beethoven, auch zwei Klavierkonzerten, aber auch zeitgenössischer Musik, eine ganze Bandbreite… Ich habe es genossen, hier zu sein, das fühlte sich gar nicht nach einem Wettbewerb an, denn Beethoven ist mein Lieblingskomponist. Er ist die Verbindung zwischen mir und meinem Gott. Überhaupt ist die Musik die schönste Gabe Gottes."

Soo-Jung Ann spielt Nr 4 G-Dur Op 58

Stefan Cassomenos, 28, aus Australien ( 2. Platz):

"Ich habe mit vier Jahren angefangen, Klavier zu spielen. Meine Mutter war Lehrerin, mein Vater Banker, aber beide sehr musikinteressiert. Mit 11 stand ich auf der Bühne, mit 16 habe mein eigenes Klavierkonzert mit Orchester gespielt. Dann habe ich mich allerdings entschieden, Recht zu studieren, da ich dachte, von der Musik werde ich nicht leben können. Aber das war so was von langweilig! Dann habe ich das Jurastudium abgebrochen und mich ganz der Musik gewidmet. Dieser Job ist zwar nicht lukrativ, aber es füllt einen aus und macht glücklich. Eigentlich bin ich kein echter Wettbewerbsmensch, ich bin ein Konzertpianist. Von dem Wettbewerb erhoffe ich mir aber einen Schub für meine Karriere. Ich habe mich für die Beethoven-Competition entschieden, da hier eine ganze Bandbreite von interessantem Repertoire verlangt wurde und weil Beethovens Musik, besonders das 4. und 5 Klavierkonzert, mir aus der Seele spricht. Musiker zu sein bedeutet für mich, eine Botschaft zu haben, sich mitteilen zu müssen."

Stefan Cassomenos spielt Klavierkonzert Nr 5 Es-Dur Op 73

Shinnosuke Inugai, 31, aus Japan (Träger des Publikumspreises):

"Mit dreieinhalb Jahren habe ich angefangen, Keyboard zu spielen. Dann haben mich meine Eltern in dieYamaha-Klavierschule geschickt. Als Jugendlicher habe ich viel komponiert und meine Musik selbst aufgeführt; ich habe europäische Instrumente mit traditionellen japanischen Instrumenten, zum Beispiel der japanischen Bambus-Flöte, kombiniert. Irgendwann war mir klar: Um in der klassischen Musik weiterzukommen, muss ich nach Europa gehen. So kam ich vor fünf Jahren nach Deutschland. Davor hatte ich nicht so viel Interesse an Beethoven. Das hat sich geändert: Jetzt ist Beethoven mein Lieblingskomponist. Er passt zu meinem Charakter, besonders die späten Sonaten, die letzten drei. Da ist viel Leid drin; man spürt, dass er kurz vor dem Tod steht. Aber dadurch hat man einen Ausblick in eine andere Dimension."

Shinnosuke Inugai: Nr 1 C-Dur Op 15