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Die ganze Welt schaut Bundesliga

13. April 2011

Die Begeisterung für die Fußball-Bundesliga kennt keine Grenzen. Laut Deutscher Fußball Liga (DFL) stößt Deutschlands Eliteliga mit der Vermarktung ihrer Auslandsrechte in neue Dimensionen vor.

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Spielszene mit Thomas Müller aus dem Spiel Bayern München gegen Eintracht Frankfurt (Foto: dpa)
Wie bekannt sind Thomas Müller & Co. im Ausland?Bild: picture-alliance/dpa

Die Bundesliga boomt: In der Saison 2011/2012 konnte die DFL bei den weltweiten Erlösen erstmals die 50-Millionen-Euro-Grenze durchbrechen. In insgesamt 208 Ländern der Erde haben die Fans die Möglichkeit, den Bundesliga-Profis beim Kicken zuzuschauen, in 198 Ländern geht das sogar live.

"Die Zeichen stehen bei der Auslandsvermarktung besser denn je", sagt Christian Seifert, Vorsitzender der Geschäftsführung der DFL. "Mit 2,25 Milliarden Zuschauern weltweit hat sich die Vermarktung der deutschen Elite-Klasse bestens entwickelt." Die Bundesliga weise unter den Top-Ligen das größte Wachstum auf. Ab der Saison 2012/2013 rechne die DFL sogar mit einem weiteren zweistelligen Wachstum.

Italien in Reichweite

Vergleicht man die Bundesliga mit den anderen großen europäischen Fußballligen, so rangiert sie bei den Auslandserlösen derzeit auf Rang vier hinter der englischen Premier League (ca. 300 Millionen Euro), der spanischen Primera Division (über 150 Millionen Euro) und der Serie A aus Italien (90). Das soll laut DFL demnächst anders werden. Bald werde Italien in Reichweite sein, so Seifert.

Spielszene Schalke gegen Inter Mailand (Foto: AP)
Italien in Reichweite - der FC Schalke hat vorgemacht, wie man die Italiener überflügeltBild: AP

"Die ganze Welt schaut Bundesliga" lautet das Motto spätestens seit der Saison 2009/2010. Damals wurde der schwarzafrikanische Markt mit 48 Ländern erschlossen. Allerdings gibt es weltweit noch einige "weiße Flecken" auf der Weltkarte. Noch müssen die Menschen in Afghanistan, Pakistan, Indonesien, Nordkorea oder Neuseeland auf bewegte Bilder von Bastian Schweinsteiger und Co. verzichten.

Die guten Zahlen erstaunen auch deshalb, weil die DFL sich erst seit fünf Jahren intensiv um die Auslandsvermarktung kümmert. Während in England bereits hohe Millionen-Beträge eingefahren wurden, lag der Markt in Deutschland lange brach. In der Saison 2006/2007 wurden die internationalen Rechte erstmals vergeben. "Wenn man die Erlöse innerhalb von sechs Jahren von zwölf auf über 50 Millionen Euro steigert, ohne einen großen Titel gewonnen zu haben, ist das ein gutes Ergebnis", sagte Seifert mit einem Fingerzeig auf die fehlenden europäischen Titel deutscher Klubs.

Der Bundesliga fehlen die Stars

Lionel Messi (Foto: AP)
Barcelonas Superstar Lionel MessiBild: AP

Einer der wichtigsten Faktoren bei der Vermarktung sind Top-Stars wie Cristiano Ronaldo, Wayne Rooney oder Lionel Messi. Doch von denen hatte die Bundesliga in den vergangenen Jahren weniger als die Top-Ligen in Spanien und England. So habe sich auch der Weggang von Mesut Özil zu Real Madrid bei der Auslandsvermarktung "negativ bemerkbar gemacht", wie Seifert bestätigte. Dennoch hole man auf. Eine jüngste Studie habe ergeben, dass Deutschland etwa im Vergleich zu Italien in nahezu allen wichtigen Kriterien, wie der Qualität der Spiele, der Spieler und der TV-Übertragungen, die Nase vorn habe. Nur beim Punkt "populäre Klubs" sei die Serie A in der weltweiten Meinung noch einen Deut vorne. Nun liegt es an den Vereinen, dies durch sportliche Erfolge in der Champions League möglichst schnell zu ändern.

Autor: Andreas Ziemons (mit sid, dpa)
Redaktion: Olivia Fritz