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Gesellschaft

Die gestohlene Seele - Raubkunst aus Afrika

2. September 2020

Brutal raubten Kolonialherren unzählige Kulturgüter aus Afrika - was soll damit nun geschehen? Nicht nur in Europa wird darüber kontrovers diskutiert. Auch in Afrika ist man sich uneins: Einige fordern vorbehaltlose Rückgabe, andere haben Bedenken.

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Europäische Museen präsentieren stolz Kunst- und Kulturgüter aus aller Welt, ohne sich dabei mit ihrer oft brutalen Herkunftsgeschichte auseinandersetzen zu müssen, ohne die eigene Schuld zu hinterfragen. Und ohne die Menschen mit einzubeziehen, deren Vorfahren die Stücke einst gehörten, bevor die europäischen Kolonialherren sie brandschatzten und raubten.

In Deutschland rückt die Frage der Restitution nicht zuletzt durch die Debatte rund um das Berliner Humboldt Forum, das außereuropäische Sammlungen beherbergt, immer mehr in den Vordergrund. In den Depots von Deutschlands ethnologischen Museen lagern geschätzt 1,5 Millionen Kunstgegenstände aus aller Welt. Allein das Stuttgarter Linden-Museum hat 60.000 Objekte aus Afrika. An wie vielen von ihnen klebt womöglich Blut? Welche Konsequenzen werden daraus gezogen?

Am Beispiel der wertvollen Benin-Bronzen aus Nigeria, eines kunstvollen Schiffsschnabels aus Kamerun, und der sogenannten Witbooi-Bibel aus Namibia, beleuchtet der Film deutsche und vor allem afrikanische Perspektiven. Wie denken die Menschen in den afrikanischen Ländern, aus denen die Objekte kommen? Welche gegenseitigen Erwartungen und Ansichten haben Wissenschaftler, Museumsdirektoren, Künstler und Kuratoren? Welche Emotionen bringt die Aufarbeitung einer oft schmerzhaften Vergangenheit zutage? Und welche Wichtigkeit hat das Thema angesichts dringlicher Probleme wie Armut, Hunger und Korruption in den ehemaligen Kolonien?