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Die Hitze geht mit Sturm und Regen

9. August 2018

War es das mit dem deutschen Ausnahmesommer? Eine Unwetterfront vertreibt die außerordentliche Hitze, die das Land seit Wochen so fest im Griff hatte. Doch der Wetterumschwung macht nicht nur Freude.

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Deutschland - Gewitterwolken bei Mühlhausen
Gewitterwolken bei Mühlhausen in ThüringenBild: picture-alliance/dpa/F. May

Gestrandete Reisende, umgestürzte Bäume, überflutete Straßen: Das Ende der Hitzewelle ist nicht überall in Deutschland gut angekommen. Auch nicht bei den Feuerwehren und Technischen Hilfsdiensten, die in Hunderten Einsätzen versuchen, die schlimmsten Sturmschäden zu beseitigen.

Deutschland - umgestürzter Baum in Hamburg
Umgestürzter Baum in HamburgBild: Imago/L. Berg

So sorgte beispielsweise Gewittertief "Nadine" mit Sturm und Regen im Norden für erhebliche Einschränkungen im Bahnverkehr. Zahlreiche Hauptstrecken sind noch gesperrt. Für Reisende, die ihre Fahrt nicht mehr fortsetzen können, stellt die Deutsche Bahn Aufenthaltszüge für Übernachtungen bereit.

Deustchland - Bahn stellt Betrieb nach Unwetter nahezu ein
Anzeigetafel im Hauptbahnhof Frankfurt/MainBild: picture-alliance/dpa/B. Roessler

In Hessen kommt es weiterhin zu erheblichen Verspätungen, nachdem der Zugverkehr am Frankfurter Hauptbahnhof am Donnerstagnachmittag für gut eine Stunde unterbrochen worden war. Wegen der Gewitterfront war auch an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt der Betrieb für etwa eine halbe Stunde lahmgelegt. Bis zum Abend wurden etwa 150 Starts und Landungen annulliert.

Stundenlang im Stau

Auch auf der Autobahn A3 Frankfurt-Würzburg ging bei Seligenstadt in Hessen stundenlang nichts mehr, nachdem umgestürzte Bäume die Fahrbahnen blockierten. Die Autobahn war am Nachmittag in Fahrtrichtung Würzburg komplett gesperrt. An der A4 in Thüringen wirbelte starker Wind am Abend plötzlich trockene Erde von einem Feld auf. Es war wie ein Sandsturm, in dem die Autofahrer plötzlich keine 20 Meter weit sehen konnten.

Im Münsterland sind vier Menschen verletzt worden, als ein Auto gegen einen umgestürzten Baum prallte. Dem 78-jährigen Fahrer war der Baum direkt vor dem Fahrzeug auf die Straße gefallen, wie die Polizei mitteilte.

Deutschland - Ein umgestürzter Baum nach Sturm
Dieser Baum fiel glücklicherweise auf die richtige Seite: Drohnenfoto aus dem Usinger Land im TaunusBild: Imago/J. Eifert

Unwetter mit orkanartigen Sturmböen und Regen erreichten vielerorts auch das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen sowie Teile Niedersachsens. Besonders heftig war der Sturm im Raum Hannover und an der Nordsee. An der Küste seien Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 Stundenkilometern gemessen worden, heißt es beim Deutschen Wetterdienst (DWD).

In dieser Nacht zogen die Gewitter dann über den Osten Deutschlands. In Mecklenburg-Vorpommern brannte ein reetgedecktes Haus nach einem Blitzschlag nieder. In Berlin wurden die Besucher der Leichtathletik-EM am Abend dazu aufgerufen, wegen des aufziehenden Gewitters zunächst im Olympiastadion zu verharren. "Bitte bleiben Sie hier, das ist der sicherste Ort für sie", hieß es am Ende der Veranstaltung. Kurz nach 22.30 Uhr hatten jedoch fast alle Zuschauer bei nachlassendem Regen die Tribünen verlassen.

rb/se (dpa)