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Politik

Die neue Volkszählung kommt

7. Juni 2019

83.000.000? Oder mehr? Die Menschen in Deutschland werden wieder gezählt. Dafür hat der Bundestag jetzt den Weg freigemacht. Fest steht bereits: Der Zensus 2021 wird kostspielig.

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Symbolbild: Türklingel Hochhaus
Bild: picture-alliance/W. Allgöwer

Im übernächsten Jahr gibt es in Deutschland wieder eine umfassende Volkszählung. Der Zensus 2021 umfasse eine Bevölkerungs- , eine Gebäude- und eine Wohnungszählung, heißt es in der vom Bundestag in der Nacht zum Freitag beschlossenen Rechtsgrundlage.

Wie schon beim Zensus 2011 sollen vorwiegend bereits vorhandene Verwaltungsdaten zusammengetragen und ausgewertet werden. Zusätzlich soll es stichprobenartige Befragungen der Bürgerinnen und Bürger geben.

Die Ergebnisse werden für politische Planungen und Entscheidungen genutzt. Hier gehe es etwa um die Frage, wo Schulen, Studienplätze und Altersheime benötigt werden, erläuterte das Bundesinnenministerium in Berlin. Die Daten dienen zudem als Grundlage für zahlreiche andere Statistiken.

Ganz schön teuer

Die Kosten für die öffentliche Hand werden auf 994 Millionen Euro geschätzt. Damit würde die neue Volkszählung deutlich teurer als jene vor acht Jahren, als nach offiziellen Angaben 667 Millionen Euro für Vorbereitung, Erhebung, Aufbereitung und Evaluierung fällig wurden.

Als Gründe für die Kostensteigerung wurden die allgemeine Preisentwicklung sowie gestiegene Anforderungen an Datenschutz und IT-Sicherheit angeführt. Zudem verlangte das Bundesverfassungsgericht eine größere Haushaltsstichprobe als 2011. In den Bundesländern, die den Löwenanteil der Kosten für die Volkszählung tragen sollen, regt sich bereits Widerstand.

Passanten in einer Fußgängerzone
In den vergangenen Jahren stieg die Bevölkerungszahl in der BundesrepublikBild: picture-alliance/dpa

Ende 2018 lebten in Deutschland nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) rund 83 Millionen Menschen - ein neuer Höchststand seit der deutschen Wiedervereinigung. Durch den Zuzug von Migranten konnte das Geburtendefizit mehr als ausgeglichen werden. Am Jahresende 2017 war die Einwohnerzahl noch mit 82,8 Millionen angegeben worden.

wa/pgr (dpa, afp, Destatis)