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Politik

Die "Sea-Eye 4" birgt erstmals Migranten

16. Mai 2021

Das neue Flüchtlings-Rettungsschiff "Sea-Eye 4" hat bei seinem ersten Einsatz mehr als 170 Geflüchtete vor Libyen aus Seenot gerettet. Die Menschen trieben mit hochseeuntauglichen Holzbooten auf dem Mittelmeer.

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Seenotrettungsschiff "Sea-Eye 4" fährt Richtung Mittelmeer
Die "Sea-Eye 4" auf dem Weg zu ihrem Einsatz im Mittelmeer (Archivbild)Bild: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/picture alliance

Unter den Geretteten seien viele Kinder und eine schwangere Frau, teilte die deutsche Hilfsorganisation Sea-Eye mit. Insgesamt zwölf Verletzte seien unter den geborgenen Menschen. Die Hilfsorganisation äußerte sich "glücklich und stolz" über die Rettungseinsätze. Das neue Schiff "Sea-Eye 4" habe zum ersten Mal Leben gerettet. "Was für großartige Nachrichten", erklärte der Vorsitzende der Organisation, Gorden Isler.

Ein Rettungseinsatz an einem weiteren Boot vor der libyschen Küste mit 50 Menschen an Bord steht laut Sea Eye noch bevor. Am Freitag habe die Crew der "Sea-Eye 4" zudem einen Notruf von rund 50 Menschen auf einem kleinen Holzboot weitergeleitet bekommen, das Boot aber nur noch leer gefunden, teilte Sea-Eye weiter mit. Während des Einsatzes habe die Besatzung ein Frontex-Flugzeug gesichtet und gehe davon aus, dass die Bootsinsassen "auf Veranlassung der EU-Staaten Opfer einer weiteren rechtswidrigen Zurückweisung geworden sind und die Menschen in die Internierungslager Libyens zurückgebracht wurden", erklärte Isler.

Vom Offshore-Trailer zum Seenotretter

Die "Sea-Eye 4" des 2015 in Regensburg gegründeten Vereins Sea Eye hatte Anfang des Monats den Einsatz zur Bergung von in Not geratenen Migranten im zentralen Mittelmeer aufgenommen. Sie wird von United4Rescue, dem Bündnis für die zivile Seenotrettung, und der Hilfsorganisation German Doctors unterstützt. Das ehemalige Offshore-Versorgungsschiff war sechs Monate lang für seine Mission zur Rettung von Flüchtlingen umgebaut worden. Nach Angaben der Organisationen verfügt das Schiff über gute Ausrüstung und viel Platz für die medizinische Erstversorgung geretteter Menschen.

qu/ml (dpa, afp)