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Die Teilnehmer der Bering-Expedition

12. November 2001

Vitus Bering, Georg Wilhelm Steller, Johann Georg Gmelin, Gerhard Friedrich Müller, Johann Christian Berckhan, und Johann Wilhelm Lürsenius

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Vitus Bering

Vitus Bering wird 1681 in der dänischen Stadt Horsens als Sohn eines Zollinspektors geboren. Mit 15 Jahren geht sein sehnlicher Traum in Erfüllung: An Bord eines Schiffs segelt er als Bootsjunge nach Indien. Nachdem Bering einige Jahre auf Walfangschiffen als Matrose gearbeitet hat, wechselt er als 23jähriger zur russischen Flotte, wird Leutnant, später Kapitän. 1725 folgt Bering dem Ruf Zar Peter I. und bricht zur ersten Kamtschatka-Expedition auf. Kurz nach seiner Rückkehr nach St. Petersburg macht sich der Däne 1733 gemeinsam mit seiner Frau Anna Chrisitina und zwei Kindern erneut auf den Weg nach Alaska. Diese Reise ist für ihn jedoch ohne Wiederkehr. In Winterstürmen auf einer unbewohnten Insel gestrandet, erliegt Bering 1741 einer unter Seemännern gefürchteten Krankheit: dem Skorbut.

Erst 1991 wird Berings Grab auf der nach ihm benannten Bering-Insel entdeckt. Russischen Wissenschaftlern gelingt es, an Hand Berings Schädel sein Aussehen zu bestimmen - aus seiner Lebzeit existieren keine Bilder.

Georg Wilhelm Steller

In die Windsheimer Familie Stöller wird am 10. März 1709 der Junge Georg Wilhelm geboren. Der begabte Knabe darf das Gymnasium besuchen und mit einem Stipendium studieren. Es sind die naturwissenschaft-lichen Fächer, insbesondere die Botanik, die ihm am Herzen liegen. Nach Beendigung seines Studiums in Halle und Berlin beschließt Steller nach St. Petersburg an die Akademie der Wissenschaften zu gehen. 1734 trifft der 25jährige Arzt und Naturwissenschaftler in Russlands Hauptstadt ein. Da es in der kyrillischen Sprache keine Entsprechung für den Umlaut "ö" gibt, wandelt Stöller seinen Namen in Steller um.

Drei Jahre später gelingt es Steller an der zweiten Kamtschatka-Expedition, Berings Entdeckungsfahrt, teilzunehmen. Nach seiner Rückkehr 1742 arbeitet er das Manuskript "Beschreibung vom Lande Kamtschakas" aus. Bis zu seinem Tod forscht und arbeitet Steller in Sibiriens Landschaft. Am 12ten November 1746 stirbt der 37jährige an einer Krankheit.

Johann Georg Gmelin

Am achten August 1709 wird Johann Georg Gmelin in Tübingen geboren. Er ist bereits ein bekannter Naturforscher als er 1727 nach St. Petersburg geht. 1731 wird er dort Professor für Chemie und Naturwissen-schaften.

Zusammen mit dem deutschen Historiker Gerhard Friedrich Müller und dem französischen Astronomen Luis d'Isle de la Croyere wird Gmelin 1733 von der Akademie der Wissenschaften als Mitglied für die ehrgeizige Expedition zur Erforschung Sibiriens benannt. Nach seiner Rückkehr aus Sibirien veröffentlicht Gmelin 1747 in Tübingen die vierbändige wissenschaftliche Reisebeschreibung "Reise durch Sibirien". Dabei handelt es sich um die erste umfassende wissenschaftliche Arbeit zur Botanik, Zoologie, Ethnografie, Typografie und geologischen Beschaffenheit Sibiriens. Gmelin stirbt im Alter von 45 Jahren am 20. Mai 1755 in Tübingen.