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Wahlen in Indien gehen zu Ende

12. Mai 2014

In Indien gehen die größten Wahlen der Welt am Montag in die letzte Runde. In drei Bundestaaten geben die Inder ihre Stimme ab. Wer wird der nächste Regierungschef?

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Indien Wahl 2014 Parlamentswahlen Kalkutta (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Es ist eine logistische Meisterleitung: Die größte Demokratie der Welt hat rund 800 Millionen Bürger dazu aufgerufen, zu wählen. Wegen des enormen Aufwands haben die Inder seit Anfang April an insgesamt neun Wahltagen die Gelegenheit, ihre Stimme abgegeben. Am Montag sind rund 66 Millionen Wähler in den Bundestaaten Bihar, Uttar Pradesh und Westbengalen an der Reihe. Sie können über die verbleibenden 41 der insgesamt 543 Sitze im Parlament entscheiden.

BJP hat die Nase vorn

Als klare Favoritin gilt die nationalistische Hindu-Partei Bharatiya Janata Party (BJP), die sich momentan in der Opposition befindet. An ihrer Spitze steht Narendra Modi, der Regierungschef des Bundesstaates Gujarat. Es gilt als wahrscheinlich, dass der 63-Jährige mit der Regierungsbildung beauftragt wird. Modi ist nicht unumstritten. 2002 waren in seinem Bundesstaat Gujarat bei Unruhen mehrere Tausend Menschen, vor allem Muslime getötet worden. Eine Entschuldigung lehnte er wiederholt ab.

Regierungspartei ist geschwächt

Wichtigste Konkurrentin ist die seit zehn Jahren regierende Kongresspartei mit dem Spitzenkandidaten Rahul Gandhi. Sie gilt wegen der hohen Inflation, der schwächelnden Wirtschaft und mehreren Korruptionsskandalen als geschwächt und könnte Umfragen zufolge die Hälfte ihrer Stimmen einbüßen. Der 81-jährige Premierminister Manmohan Singh wollte nach zwei Amtszeiten nicht erneut kandidieren.

Zum ersten Mal mit dabei ist die Anti-Korruptionspartei Aam Aadni von Anvind Kejriwal. Sie konnten in den vergangenen Monaten zahlreiche Unterstützer gewinnen.

Es wird nicht damit gerechnet, dass eine der Parteien allein die Mehrheit der Mandate erhält.

In den meisten Wahlkreisen sind so viele Menschen an die Wahlurnen gegangen wie nie zuvor. In einigen Gebieten hatten muslimische oder maoistische Aufständische zum Boykott aufgerufen - dort blieb die Wahlbeteiligung gering. Insgesamt blieb die Wahl friedlich. Die Ergebnisse kommen am Freitag.

chr / kle (afp, dpa)