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Die Welt gedenkt der Opfer

12. September 2002

In New York und auf der ganzen Welt haben Millionen Menschen der Opfer der Terroranschläge des 11. Septembers 2001 gedacht. Ob in Berlin, Auckland oder Kabul - überall bekundeten die Menschen ihre Anteilnahme.

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8:46 am Ground ZeroBild: AP

Genau um 08.46 Uhr Ortszeit, dem Zeitpunkt des Einschlags des ersten entführten US-Passagierflugzeugs in den Nordturm des World Trade Centers, herrschte Stille am "Ground Zero" und der sonst so lebhaften Innenstadt. Zuvor trafen die rund 300 Dudelsackpfeifer am Ground Zero ein, die seit den Nachtstunden die Straßen New Yorks mit ihren traurigen Klängen haben widerhallen lassen.

Verlesung der Namen

Jahrestag 11. September Trauer New York Brooklyn Bridge
Trauermarsch an der Brooklyn BridgeBild: AP

Nach der Schweigeminute begann der ehemalige Bürgermeister Rudolf Giuliani zu den Klängen des Star-Cellisten Yo-Yo Ma mit dem Verlesen der 2.801 Namen der Opfer. Hinterbliebene der Toten und Persönlichkeiten wie die New Yorker Senatorin Hillary Clinton und Schauspieler Robert De Niro setzten die Verlesung der Namen fort. Um 09.03 Uhr Ortszeit, dem Zeitpunkt, als die zweite entführte Maschine in den anderen WTC-Turm raste, unterbrach ein Glockenläuten die Verlesung der Namen. Am Abend fand im Battery Park im Stadtteil Manhattan die zentralen Gedenkfeier statt, an der auch Bundesaußenminister Joschka Fischer teilnahm.

Auch in Washington und Pennsylvania, wo eine entführte Maschine mit 40 Passagieren und Besatzungsmitgliedern auf ein Feld stürzte, versammelten sich Tausende von Menschen im Gedenken an die Toten. Das Pentagon war zu der Gedenkfeier in US-Flaggen gehüllt.

3000 Rosenblätter - 3000 Kerzen - 3000 Opfer

Jahrestag 11. September Trauer London
Tränen in LondonBild: AP

Die ersten Gedenkveranstaltungen fanden in Australien und Neuseeland statt. Im Ferienort Surfers Paradise nördlich von Sydney strömten Tausende Urlauber und Einheimische an den Strand, um dort mit ihren Körpern eine amerikanische Flagge zu bilden. In Auckland bildeten Christen und Muslime eine Menschenkette als Symbol der Gemeinschaft. Angefangen in Neuseeland und Japan sangen insgesamt 180 Chöre weltweit über 20 Zeitzonen hinweg Mozarts Requiem.

In der St.-Pauls-Kathedrale in London gingen zur Erinnerung an die Toten 3.000 Rosenblätter zu Boden. Vor dem Straßburger Münster wurden am Abend mehr als 3.000 Kerzen entzündet- eine für jedes Opfer. In Paris erhellten wie schon am Dienstagabend zwei Lichtsäulen den Himmel.

Börsianer halten inne

Jahrestag Gedenkveranstaltung vor Berliner Dom 11.09.2002
Solidarität in BerlinBild: AP

Die politische Spitze Deutschlands versammelte sich im Berliner Dom. Neben Bundespräsident Johannes Rau, Bundeskanzler Gerhard Schröder und Bundestagspräsident Wolfgang Thierse nahm auch US-Botschafter Daniel Coats an dem ökumenischen Gottesdienst teil.

Papst Johannes Paul II. erklärte in Rom: "Kein Schmerz, keine Philosophie oder Religion kann solch einen gravierenden Angriff auf das menschliche Leben und die Würde rechtfertigen." In der Londoner Zentralmoschee beteten moslemische Geistliche für Frieden, Gerechtigkeit und Toleranz.

Um 14.46 Uhr MESZ unterbrachen die Börsianer in London, Paris und Frankfurt ihre Arbeit. Zuvor hatten schon ihre Kollegen in Tokio und Sydney eine Schweigeminute eingelegt.

Ausstellung in Peking

Jahrestag 11. September Trauer Sankt Petersburg
Trauer in St. PetersburgBild: AP

In der St. Petersburger Kasan-Kathedrale versammelten sich Hunderte Menschen zu einem Gedenkgottesdienst und trugen sich in ein Kondolenzbuch ein. In der Chinesischen Nationalbibliothek in Peking wurde eine Ausstellung zum 11. September eröffnet. Vor der US-Botschaft in der afghanischen Hauptstadt Kabul wurde ein kleines Trümmerteil des World Trade Centers vergraben. Kenia erinnerte zugleich an die Opfer der Bombenanschläge auf die US-Botschaften von Nairobi und Daressalam 1998. (lh)