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Die Welt warnt Nordkorea

3. Dezember 2012

Immer stärker gerät das kommunistische Regime wegen seines geplanten Raketentests international in die Kritik. Noch deutet allerdings nichts auf ein Einlenken der Machthaber in Pjöngjang hin.

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Ein nordkoreanischer Soldat an der Raketenanlage Sohae (Foto: AP)
Bild: AP

Trotz internationaler Warnungen treibt Nordkorea die Vorbereitungen für den Start einer Langstreckenrakete voran. Der erste Teil einer dreistufigen Trägerrakete sei an der Startrampe in Sohae an der Westküste aufgestellt worden, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Regierungskreise in Seoul.

Verstoß gegen UN-Resolutionen

Offiziell will Nordkorea zwischen dem 10. und 22. Dezember mittels der Rakete einen Beobachtungssatelliten auf eine Erdumlaufbahn bringen. Die USA und ihre ostasiatischen Verbündeten Südkorea und Japan sehen darin jedoch einen Test für die Technologie von Langstrecken-Atomraketen. Mit dem geplanten Start verstoße Nordkorea gegen UN-Resolutionen.

Japanische Abfangraketen vom Typ PAC-3 (Foto: picture alliance/Kyodo)
Auf der japanischen Insel Okinawa sollen Abfangraketen des Typs PAC-3 aufgestellt werdenBild: picture alliance/Kyodo

Die japanische Regierung hat als Gegenmaßnahme die Stationierung von PAC-3 Abfangraketen auf der Insel Okinawa angekündigt. Die Lenkflugkörper sollen in wenigen Tagen auf der 1600 Kilometer südlich von Tokio liegenden Insel eintreffen, berichtete der Fernsehsender NHK. Wenn notwendig, werde Japan die nordkoreanische Rakete zerstören, sagte Verteidigungsminister Satoshi Morimoto.

Auch Russland und China ermahnen Pjöngjang

Auch Russland warnte das kommunistische Regime von dem Test einer Langstreckenrakete. Die Regierung in Pjöngjang müsse ihre Entscheidung dringend "überdenken", hieß es in einer Erklärung des Außenministeriums. Das Land müsse sich an die Vorgaben des UN-Sicherheitsrats halten, forderte Moskau mit Verweis auf die Resolution 1874. Diese war als Folge des nordkoreanischen Atomwaffentests im Jahr 2009 verabschiedet worden und verbietet dem Land solche Versuche. China kritisierte das Vorgehen Nordkoreas ebenfalls, wenn auch indirekt. Ein Sprecher des Pekinger Außenministriums rief nämlich alle Seiten dazu auf, keine Verschärfung der Lage auf der koreanischen Halbinsel zuzulassen, sondern vielmehr für Frieden und Stabilität zu sorgen.

Nordkoreas Raketentest gescheitert

Der Raketenstart könnte mit den Gedenkfeiern zum ersten Todestag des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Il am 17. Dezember zusammenfallen. Es wäre der zweite größere Raketenstart des Landes seit der Machtübernahme durch Kims noch nicht 30-jährigen Sohn Kim Jong Un. Der Start einer Rakete des Typs Unha-3 im April war fehlgeschlagen; der Flugkörper war kurz nach dem Start explodiert.

sti/uh (afp, dpa, dapd, rtr)