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Die Worte sind Programm

13. Juni 2002

Nach langen Debatten hat Hamid Karsai der Loja Dschirga den Weg in die politische Zukunft gewiesen: Alle Volksgruppen, alle Provinzen, alle Organisationen müssten zum Wohle des Landes zusammenarbeiten.

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Delegierte der Loja Dschirga im KonferenzzeltBild: AP

Seine programmatische Rede hatte den Gestus eines Staatsoberhauptes. "Ich bin sehr glücklich", sagte Karsai vor den 1550 Delegierten. "Nach 25 Jahren versammeln sich alle Afghanen in einem Zelt. Die Flüchtlinge kommen zurück. Es ist ein stolzer Moment für mich." Er rief die Vertreter aus allen Provinzen und Volksgruppen auf, für Frieden, Religion, Stabilität und Sicherheit Opfer zu bringen. "Wir brauchen eine Regierung, die Kontrolle über ganz Afghanistan hat", führte er weiter aus.

Chance für Wiederaufbau nicht entgehen lassen

Afghanistan brauche wirtschaftlichen Wiederaufbau und gegenseitiges Vertrauen unter den verschiedenen Volksgruppen. Afghanistan brauche Investitionen, die Instandsetzung seiner Straßen und Bewässerungskanäle. Es brauche die Hilfe und Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen und der internationalen Gemeinschaft für den Wiederaufbau. "Wir brauchen Millionen von Dollar für den Wiederaufbau. Wir dürfen diese Chance nicht verpassen", rief Karsai aus.

Geste der Versöhnung

Karsai sprach abwechselnd Paschtu und Dari, den beiden Hauptsprachen Afghanistans. Seine Geste der Versöhnung umfasste zumindest auch Teile der Taliban-Bewegung, deren Regierung im vergangenen Jahr im Zuge des Krieges der USA gegen den internationalen Terrorismus und das El-Kaida-Netzwerk Osama bin Ladens zerschlagen wurde. Karsai kritisierte die Art und Weise des Anti-Terror-Krieges. "Ich kenne viele Taliban", sagte er. "Sie wurden überwältigt, entführt, von diesen ausländischen Leuten. Diese Leute waren gegen Afghanistan. Diese Leute waren verantwortlich für Massaker." (ap/arn)