1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Dieselgate bremst den Bulli aus

8. Dezember 2017

Volkswagen liefert bis auf weiteres keine VW-Busse vom Typ T6 mit Dieselmotor aus. Die Begründung: Probleme bei den Abgasen. Der Konzern kam damit offenbar einem drohenden Zulassungstopp des Kraftfahrtbundesamtes zuvor.

https://p.dw.com/p/2p1mP
VW T6 wird abgeschleppt
Bild: Imago

VW gehe intern Hinweisen nach, dass "bestimmte technische Werte" der Fahrzeuge mit Pkw-Zulassung nicht mit den behördlichen Vorgaben übereinstimmten, sagte ein Konzern-Sprecher in Hannover. Dies sei dem Kraftfahrt-Bundesamt mitgeteilt worden. Hintergrund ist demnach, dass die bei der Zulassung angegebenen Stickoxid-Werte von VW zu niedrig angesetzt wurden. Die Software der Motorsteuerung schloss Volkswagen als Ursache dafür aus.

Das Nachrichtenmagazin "Der "Spiegel" hatte als erstes darüber berichtet. Laut "Spiegel" haben die Wolfsburger bei Tests festgestellt, dass der zulässige Grenzwert für Stickoxide bei den Fahrzeugen teilweise erheblich überschritten wird. Das Kraftfahrt-Bundesamt habe deswegen sogar einen Zulassungsstopp erwogen. Als Reaktion habe Volkswagen der Behörde angeboten, ein Softwareupdate zu entwickeln und in die betroffenen Fahrzeuge einzuspielen. Die Behörde bestätigte, dass dort ein entsprechender Fall geprüft werde, ohne weitere Details zu nennen.

VW spricht von vorsorglicher Maßnahme

Volkswagen erklärte, um den Abweichungen auf den Grund zu gehen, seien mit der Flensburger Zulassungsbehörde zusätzliche Messungen vereinbart worden. Vorsorglich habe man die Auslieferung der betroffenen Fahrzeuge ausgesetzt. Das beliebte Modell laufe weiter im VW-Werk in Hannover vom Band, werde aber nicht an die Händler ausgeliefert. Angaben zur Zahl der betroffenen Fahrzeuge und den Motortypen machte VW nicht.

Der Wolfsburger Konzern hatte vor gut zwei Jahren die Manipulation von Diesel-Abgaswerten mit einer Software zugegeben. Diese erkennt, wenn ein Fahrzeug auf dem Prüfstand steht. Weltweit sind davon rund elf Millionen Fahrzeuge betroffen. Darunter sind auch der Geländewagen Amarok und der Stadtlieferwagen Caddy der VW-Transportersparte. Auf die Fahrzeuge mit dem manipulierten Dieselmotor EA189 wird derzeit eine neue Software aufgespielt. Die Wiedergutmachung des Diesel-Skandals, der in den USA aufgeflogen war, kostet den Konzern bereits mehr als 25 Milliarden Euro.

Verurteiltem VW-Manager droht Kündigung

Der  VW-Manager Oliver S. ist in den USA am Mittwoch wegen seiner Rolle im Dieselskandal zu einer jahrelangen Haftstrafe verurteilt worden. Doch damit nicht genug: Nun drohen dem 48-Jährigen bei VW auch arbeitsrechtliche Konsequenzen. Der Manager muss nicht nur mit seiner Entlassung durch den Autobauer rechnen, er wird womöglich auch mit Schadensersatzforderungen seines Arbeitgebers konfrontiert.

qu/rb (rtr, dpa, spiegel online)