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Schwerpunkt Musik

15. März 2010

Komponisten haben in Leipzig viele gelebt. Und Musiker und Kapellmeiser auch. Insofern ist es naheliegend, dass die Buchmesse nun auch an die musikalische Tradition der Stadt anknüpft.

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Logo Leipziger Buchmesse (Foto: dpa)
Leipziger Buchmesse (ab 18.3.)Bild: picture-alliance / dpa/dpaweb

"Nur wer sich ändert, bleibt sich treu", das sang der deutsche Liedermacher Wolf Biermann vor gut 20 Jahren bei einem legendären Konzert in Leipzig. Ganz in diesem Sinne knüpft die Buchmesse nun an die Tradition Leipzigs als Musikstadt an. Zum ersten Mal nämlich können sich Musikverlage in einem eigenen Ausstellungsbereich präsentieren.

Musiker, Komponisten, Kapellmeister

Gewandhaus in Leipzig (Foto:picture alliance)
Gewandhaus in LeipzigBild: picture alliance/ZB

Rund 150.000 Besucher hat die Messe inzwischen, darunter sehr viele junge Menschen, sagt Buchmessendirektor Oliver Zille. Außerdem sei das Publikum sehr gebildet, etwa die Hälfte habe Abitur, viele haben studiert. Dementsprechend versuche er die Buchmesse zu gestalten, suche "Cluster, die dazu passen". So ein Cluster sind zum Beispiel die Musikverlage, deren lange Tradition in Leipzig begründet wurde – kein Wunder, schließlich wirkten in der Stadt über Jahrhunderte berühmte Musiker, Komponisten und Kapellmeister. Und mit Breitkopf & Härtel - dem ältesten Musikverlag der Welt -, C. F. Peters und dem Friedrich Hofmeister Verlag sind namhafte Häuser bis heute in Leipzig, am Ort ihrer Gründung, geschäftlich aktiv.

Auch der Deutsche Verlag für Musik hat hier seinen Sitz, darüber hinaus haben sich in den letzten Jahren einige Neugründungen mit ausgesuchten Programmen am nationalen und internationalen Markt etabliert. Im neuen Messebereich werden sie zusammen mit einem bekannten Haus wie Schott Music, dem größten deutschen Musikverlag, Noten, Musikliteratur und Tonträger präsentieren. Außerdem wollen die Verlage über Möglichkeiten der musikalischen Früherziehung informieren.

"Wir haben", sagt Oliver Zille, "alle Musikverlage an einem Platz. Und mit der Optik kommt auch sofort der Aha-Effekt: Musik, klar, dort gehst Du hin."

Archive, Konzertsäle, Wohnhäuser

Foto: Evangelische Thomaskirche Leipzig
ThomaskircheBild: Evangelische Thomaskirche Leipzig

Auch ein Musik-Café wird es geben. Dort kann man sich vom Messetrubel erholen oder zu einer Erkundung der Musikstadt Leipzig animieren lassen. Schließlich ist die Dichte historischer Musikstätten in keiner anderen deutschen Stadt so groß wie hier. Bacharchiv, Mendelssohn-, Schumann- und Grieghaus sowie das Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig zählen zu den authentischen Orten, die an Leipzigs lange Tradition als Musikstadt erinnern. Hier wird nicht nur geforscht und gesammelt, sondern wie auch in der Thomaskirche, der Oper, dem Gewandhaus musiziert.

Musikstadt Leipzig

Leipzig wurde im Laufe seiner Geschichte mit Komponisten und Institutionen reich gesegnet, sagt Jürgen Ernst, Direktor des Mendelssohn-Hauses in Leipzig. Nur sei das noch nicht allgemein bekannt. Insofern betreibt die Buchmesse mit ihrem neuen Schwerpunkt auch Öffentlichkeitsarbeit für die Musikstadt Leipzig, in der dank eines wohlhabenden und kunstsinnigen Bürgertums immer wieder bedeutende Komponisten eine Heimat gefunden haben: unter ihnen neben Mendelssohn auch Telemann, Bach, Mahler oder Janaceck. Ab 2011 soll eine sogenannte "Notenspur", ein Wegeleitsystem, zu ihren Wohn- und Wirkungsstätten führen. Die Bedeutung der Musikstadt Leipzig aber rückt die Buchmesse schon jetzt ins allgemeine Bewusstsein.

Autorin: Silke Bartlick
Redaktion: Petra Lambeck