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Disco-Queen Donna Summer mit 63 Jahren gestorben

17. Mai 2012

In den 1970er und frühen 1980er Jahren liefen ihre Hits in den Tanzschuppen und Clubs rund um die Welt. Seit dieser Zeit galt sie als eine Ikone der Disco-Ära. Nun erlag Summer in Florida einem Krebsleiden.

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Donna Summer bei einem Konzert in Century City, Kalifornien im April 2007 (Foto: REUTERS)
Bild: REUTERS

Eine Ikone der glitzernden Disco-Ära ist tot: Die legendäre Sängerin Donna Summer starb im Alter von 63 Jahren an einem Krebsleiden. Zuletzt lebte sie mit ihrem Mann, dem Sänger und Songschreiber Bruce Sudano, in Englewood im US-Bundesstaat Florida. "Während wir um sie trauern, feiern wir in Frieden ihr außergewöhnliches Leben und ihr andauerndes Erbe", erklärte ihre Familie.

Stars wie Michael Jackson und Beyonce beeinflusst

Summers Hits wie "Hot Stuff", "Last Dance", "Love To Love You Baby", "I Feel Love", "She Works Hard For The Money" und "Bad Girls" wurden zum Soundtrack einer glitzernden Disco-Ära mit Sex, Drogen, Tanz und extravaganter Kleidung. Mit ihrer musikalischen Vielseitigkeit überlebte sie die Disco-Ära der 1970er Jahren und feierte in den 1980er Jahren weitere Erfolge. Sie gewann fünf Grammys in so unterschiedlichen Kategorien wie Dance, Rock und R&B.

Die Karriere von Summer begann in München, wo sie zunächst in Musicals mitwirkte. 1973 wurde sie von dem Produzenten Giorgio Moroder entdeckt. Die 17-minütige Disco-Extase "Love To Love You Baby" entstand 1975 in der bayerischen Landeshauptstadt und erreichte auch in den USA Platz zwei der Charts. Das "Time"-Magazin berichtete, für die Aufnahme hätten 22 Orgasmen simuliert werden müssen. 1977 folgte der Synthie-Hit "I Feel Love" - Summer war schon damals mehr als nur eine Disco-Sensation. Ihr Multiplatin-Bestseller "Bad Girl" aus dem Jahr 1979 gilt als das Album, ohne das Madonna nicht möglich gewesen wäre. Auch andere Stars wie Michael Jackson und Beyonce bekannten, von Summer beeinflusst zu sein.

ARCHIV: Singer Donna Summer poses with three awards she won at the American Music Awards in Los Angeles, Calif (Foto vom 12.01.1979). Donna Summer, Disco-Queen der 70er und 80er Jahre, ist im Alter von 63 Jahren gestorben. Das teilte ihre Familie am Donnerstag (17.05.12) in Englewood im US-Staat Florida mit. Ihre Hits wie "Hot Stuff", "Last Dance", "Love To Love You Baby", "She Works Hard For The Money" und "Bad Girls" wurden zum Soundtrack einer glitzernden Disco-Aera mit Sex, Drogen, Tanz und extravaganter Kleidung. (zu dapd-Text) Foto: Nick Ut/AP/dapd.
Ein Foto aus der klassischen Disco-Ära: Donna Summer mit drei American Music Awards 1979 in Los AngelesBild: AP

Summer-Song als Hymne für Frauenrechte

Der Song "She Works Hard For The Money" wurde 1983 nicht nur ein Hit, sondern avancierte auch zur Hymne für Frauenrechte. Kurz darauf schloss sie sich der Erweckungsbewegung an. Ihr wurden schwulenfeindliche Äußerungen im Zusammenhang mit der Aids-Epidemie vorgeworfen, was sie dementierte. Sie wurde dennoch Ziel eines Boykotts.

In der Disco-Ära dominierte sie wie niemand sonst die Hitparaden: Als einzige Künstlerin platzierte sie drei aufeinanderfolgende Doppelalben auf Platz eins der Verkaufscharts: "Live And More" 1978, "Bad Girls" von 1979 und die Greatest-Hits-Kompilation "On The Radio" im Jahr 1980. In dem Jahr war Summer auch für die Aufnahme in die Rock Hall of Fame nominiert.

Depressionen und Selbstmordversuch

Mit fünf Grammys, den drei aufeinanderfolgenden Nr.-1-Platin-Alben und mehr als 130 Millionen verkauften Platten wurde Summer zum Weltstar. Doch der Ruhm hatte seinen Preis. Auf dem Zenit ihres Erfolgs versuchte Summer, sich das Leben zu nehmen: Der Karrieredruck, das Auseinanderbrechen ihrer ersten Ehe und eine folgende traumatische Beziehung hatten sie in tiefe Depressionen gestürzt. Als sie aus dem Fenster eines Hotels am New Yorker Central Park springen wollte, verfing sie sich allerdings im Vorhang und wurde vom Zimmermädchen gerettet. In ihrer Autobiografie berichtet sie über diese Erfahrung, die sie später zu einer "wiedergeborenen Christin" machte.

2008 veröffentlichte sie nach 17-jähriger Pause ihr letztes Album, "Crayons". Im Sommer 2009 gab die Sängerin ein Solo-Konzert im Berliner Admiralspalast. Anlässlich der Verleihung des Friedensnobelpreises an US-Präsident Barack Obama trat die Disco-Queen im Dezember des selben Jahres in Oslo auf. Dort sorgte sie mit den Hits aus den 1970er und 1980er Jahren für Partystimmung unter den prominenten Gästen, darunter das norwegische Kronprinzenpaar Haakon und Mette-Marit.

sti/se (afp, dapd, dpa, rtr)