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Djokovic erobert New York

13. September 2011

Im dritten Anlauf hat er es geschafft: Novak Djokovic hat die US Open im Tennis gewonnen. Der Serbe setzte sich im Finale gegen Titelverteidiger Rafael Nadal durch und bewies dabei, warum er die Nummer eins der Welt ist.

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Novak Djokovic zeigt stolz den US Open-Pokal. (Foto: dapd)
Bild: dapd

Novak Djokovic sank erschöpft und glücklich zu Boden, mehr als 20.000 Fans sprangen auf: Der Serbe hat auch New York erobert. Mit einem knallharten Vorhandschlag in die rechte Platzecke beendete die Nummer eins der Tenniswelt nach 4:10 Stunden im Arthur-Ashe-Stadium ein grandioses US-Open-Endspiel gegen den spanischen Titelverteidiger Rafael Nadal - und somit zugleich seinen Finalfluch von Flushing Meadows. Im dritten Endspiel-Anlauf hat Djokovic es dann doch geschafft.

Erfolgreiche Revanche

Er revanchierte sich mit 6:2, 6:4, 6:7 (3:7) und 6:1 bei Nadal für die Finalniederlage von 2010 und gewann seinen dritten Grand-Slam-Titel des Jahres. "Ich fühle mich körperlich und mental ausgelaugt, doch das ist normal nach einem so langen Jahr und so vielen Matches. Aber ich habe diese Trophäe hier und dafür habe ich gekämpft", sagte Djokovic nach seinem 64. Sieg im 66. Spiel des Jahres. "Er spielt auf einem sehr, sehr hohen Niveau, hat ein fantastisches Jahr", meinte Nadal.

Spielszene aus dem US Open Finale zwischen Novak Djokovic und Raffael Nadal (Foto:Mike Groll/AP/dapd)
TV-Experte John McEnroe: "Unglaublich - dieses Match muss man gesehen haben"Bild: dapd

In der serbischen Heimat des Nationalhelden behauptete die Zeitung Blic stolz: "Er ist unbesiegbar!" Auch Novosti feierte den "König von New York" und bekannte angesichts der furiosen Jahresbilanz von Djokovic: "Das alles scheint so unwirklich". Die Los Angeles Times sprach von einem US-Open-Titel mit heroischem Ausmaß."

French Open fehlen noch in der Sammlung

Djokovic ist der sechste Tennis-Profi, der innerhalb eines Jahres bei drei der vier wichtigsten Turniere siegreich war. Nur in Paris hatte er sich in einem epischen Halbfinale Roger Federer geschlagen geben müssen. Zum sogenannten "Karriere-Grand Slam" fehlt dem Serben nur noch der French Open-Titel - und den traut er sich selbstverständlich zu. "Klar, warum nicht? Es gibt noch vieles, was ich der Tenniswelt und mir beweisen möchte."

Djokovic reckt die Arme in den Himmel nach seinem Sieg. (Foto: dapd)
Geglückte RevancheBild: dapd

Insgesamt hat "Nole" in diesem Jahr bereits zehn Turniere gewonnen und dabei mehr als sechs Millionen Euro Preisgeld eingespielt. Obwohl Nadal stark spielte und dem Branchenprimus aus Belgrad einen erbitterten Kampf lieferte, hatte der Weltranglisten-Zweite wie schon vor zwei Monaten in Wimbledon kaum eine Chance. Djokovic hatte 26 Breakbälle, nahm dem Mallorquiner elfmal den Aufschlag ab.

"Unglaublich"

Vor 23 500 enthusiastischen Zuschauern schenkten sich beide Rivalen nichts. Höhepunkt war das dritte Spiel im zweiten Satz. Es ging achtmal über Einstand und dauerte mehr als 17 Minuten. Dann knallte Nadal einen Schmetterball ins Netz, Djokovic gelang das Re-Break. "Wow, unglaublich, dieses Match muss man einfach gesehen haben", brüllte selbst TV-Experte John McEnroe begeistert in sein Mikrofon.

Samantha Stosur freut sich über ihren ersten Grand-Slam-Sieg und küsst den Silberpokal (Foto: dpa)
Erster Grand-Slam-Titel für StosurBild: picture alliance/Photoshot

Bei den Frauen siegte überraschend Samantha Stosur. Für die Australierin war es ihr erster Grand-Slam-Titel. Die 27-jährige Stosur bezwang im Finale die favorisierte Lokalmatadorin Serena Williams (USA) in 73 Minuten klar mit 6:2, 6:3. "Ich bin einfach glücklich. Davon habe ich schon als Kind geträumt", sagte die French-Open-Finalistin von 2010. Einen Tag zuvor hatte sie im Halbfinale die Deutsche Angelique Kerber in drei Sätzen bezwungen.

Williams unsportlich

Serena Williams verpasste indes ihren vierten US-Open-Titel und sorgte im zweiten Satz für einen Eklat. Weil die 29-Jährige bereits lautstark jubelte, bevor der Ballwechsel beendet war, wurde ihr der vermeintliche Punkt bei Breakball Stosur aberkannt. Die nach einer fast einjährigen Zwangspause erst im Juni auf die Tour zurückgekehrte US-Amerikanerin geriet dadurch im zweiten Satz mit 0:1 in Rückstand. Danach attackierte Williams die griechische Schiedsrichterin Eva Asderaki verbal.

Autorin: Sarah Faupel (mit dpa)
Redaktion: Andreas Sten-Ziemons