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documenta 14

3. April 2017

Erstmals in ihrer mehr als 60jährigen Geschichte findet die documenta, die weltweit wichtigste Schau für zeitgenössische Kunst, an zwei Standorten statt: in Kassel – und in Athen. Das Motto: Von Athen lernen!

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Kunstwerk Athinaiki Techniki von Andreas Angelidakis
Bild: Angelos Giotopoulos

Was kann man von Athen lernen? Von einer Stadt zwischen Frust und Verzweiflung, Lähmung und Wut. Einer Stadt, die so vieles braucht und jetzt eine Großausstellung aus Deutschland bekommt. Kurator Adam Szymzcyk will eine zunehmend komplexe Welt aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten: von Kassel in der westdeutschen Provinz, - also dem „reichen Norden“ - und von Athen, dem krisengebeutelten Süden, dem „spannendsten Ort, den er derzeit kennt.

Und tatsächlich: Nirgendwo treffen die großen Herausforderungen Europas derzeit so hart aufeinander wie in der griechischen Metropole. Seit acht Jahren leiden die Einwohner unter der Wirtschaftskrise und der rigorosen Sparpolitik. Der Staat ist überfordert. Und ausgerechnet hier will eine Kunstausstellung nun neue Energien freisetzen.

Braucht Athen die documenta?

In unserer Dokumentation tauchen wir ein in die Hauptstadt, in ihre wechselvolle Geschichte und in ihre komplizierte Gegenwart. Fragen nach Hoffnungen, die sich mit der Ausstellung verbinden. Und den Risiken, die ein solches Projekt birgt – an einem Ort, der mehr für seine antiken Ruinen als für zeitgenössische Kunst berühmt ist. Wir sprechen mit den Machern der documenta, Politikern und Vertretern der freien Kunstszene, die in der Krise mit überraschender Kreativität reagieren und sich sogar noch für Flüchtlinge einsetzen.

100 Tage lang wird Athen die documenta aufnehmen –  aber die Kunst soll nicht das einzige Thema dieses Ereignisses sein. Die Weltschau möchte auch den großen Krisen dieser Zeit gerecht werden – Krieg, Vertreibung, Ausbeutung, Kolonialismus. Was vermag Kunst in diesen turbulenten Zeiten? Wird es der documenta wirklich gelingen, der Stadt Athen neue Energie einzuhauchen, neue Perspektiven zu eröffnen? Was bleibt, wenn die Kunstkarawane nach 100 Tagen weiterzieht? Darauf hat jeder der Künstler eine eigene Antwort. Die documenta wird jedenfalls auch in ihrer 14. Ausgabe mehr sein als eine Kunstaustellung – ein Seismograph ihrer Zeit.