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Politik

Trump meldet sich aus dem Weihnachtsurlaub

29. Dezember 2017

Die Feiertage verbringt der US-Präsident in seinem ganz privaten "Wintermärchen": Mar-a-Lago in Florida. Dort spielt der Milliardär Golf - und erklärt der "New York Times" seine Weltsicht im Rundumschlag.

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Weihnachten Donald Trump in Palm Beach
Politik unterm Tannenbaum - Trump an HeiligabendBild: AFP/Getty Images

In dem 30-minütigen Gespräch mit der Zeitung in Trumps Feriendomizil Mar-a-Lago ging es um China und Nordkorea, das Verhältnis des Präsidenten zu den Medien und um eine mögliche zweite Präsidentschaft. Breiten Raum nimmt ein Thema ein, das dem Präsidenten offensichtlich besonders wichtig ist: die Untersuchungen in der Russland-Affäre.

Trump: Russland-Ermittlung schadet den USA

Die Untersuchung des Russland-Sonderermittlers Robert Mueller rücke das Land in ein schlechtes Licht, sagte Trump der "New York Times" mit Blick auf die nach seiner Lesart frei erfundenen Russland-Verbindungen. "Je eher die Ermittlungen vorbei sind, desto besser für das Land."

Er zeigte sich zugleich überzeugt davon, dass Mueller ihn in seinen Ermittlungen fair behandeln werde. Es habe keine geheimen Absprachen zwischen seinem Wahlkampfteam und Russland gegeben und die Ermittlungen würden das zeigen, erklärte Trump. "Jeder wisse", dass seine Leute nicht mit den Russen unerlaubt zusammengearbeitet hätten. Die Affäre belastet Trumps Präsidentschaft massiv. Er hat sie wiederholt als "politische Hexenjagd" diskreditiert. Der Republikaner bekräftigte in dem Interview insgesamt 16 Mal, dass es keine Absprachen mit Russland gegeben habe.

Gemeinsame Sache mit den Demokraten?

Mittlerweile sei jedem klar, dass Mueller nichts zu Tage fördern werde. "Und wissen Sie, wer das besser als alle anderen weiß? Die Demokraten", betonte Trump. "Sie gehen umher und zwinkern einander zu." Darüber hinaus warf Trump den Demokraten vor, mit Russland zusammengearbeitet zu haben.

Dennoch wolle er mit ihnen kooperieren und ein gigantisches Infrastrukturprogramm, eine Lösung für illegale Migrantenkinder und eine neue Gesundheitsreform auf den Weg bringen, kündigte Trump an. "Ich bewege mich immer in beide Richtungen."

Pikiert über China

Auf außenpolitische Themen angesprochen sagte Trump, dass er bislang sanft zu China gewesen sei, weil er die Mithilfe des Landes im Atom- und Raketenkonflikt mit Nordkorea brauche. Er sei sehr enttäuscht, dass China trotz UN-Sanktionen weiter Öl an Nordkorea liefere. Sollte das nicht aufhören, werde er eine härtere Handelspolitik China gegenüber verfolgen, sagte er der "New York Times". Und weiter: "China kann das Nordkorea-Problem lösen, und sie helfen uns, sie helfen uns sogar sehr viel, aber sie helfen uns nicht genug." Und der Präsident erinnerte daran, dass er schon lange vor der Gefahr, die von Nordkoreas Atomwaffen ausgehe, gewarnt habe. Im Interview sagte Trump, er sei bereit, einen Präventivangriff gegen Nordkorea durchzuführen, wenn die Verhandlungen, die wie "wie verrückt" geführt werden, zu keinem Ergebnis führen würden.

Trumps Ego - siegesgewiss wie immer

Am Ende des Interviews, das die "New York Times" am Donnerstag führte, zeigte sich der Präsident überzeugt davon, dass er 2020 wiedergewählt wird. Er werde erfolgreich sein, weil es dem Land wieder gut zu gehen beginne und es wieder geachtet werde. Ein anderer Grund sei der, dass "die Zeitungen, das Fernsehen, alle Arten von Medien untergehen werden, wenn ich nicht da bin, denn ohne mich werden ihre Einschaltquoten den Bach heruntergehen", sagte Trump. "Daher müssen sie mich im Prinzip gewinnen lassen. Und früher oder später, wahrscheinlich sechs Wochen vor der Wahl, werden sie mich lieben, weil sie sagen, bitte, bitte verliere nicht, Donald Trump."

qu/jj (dpa, APE, rtre, New York Times)