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Politik

"Wir gewinnen diese Wahl!"

6. Dezember 2020

Noch-US-Präsident Trump macht wieder Wahlkampf, diesmal im Bundesstaat Georgia. Dort geht es um eine entscheidende Wiederwahl zweier Senatoren. Trump spricht vom sicheren Wahlsieg. Natürlich nicht für die Senatoren.

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USA Georgia | Trump Wahlkampf Senatswahlen
Trump mit First Lady Melania in GeorgiaBild: Evan Vucci/AP Photo/picture alliance

Der amtierende US-Präsident Donald Trump sieht sich trotz seiner klaren Niederlage gegen seinen Herausforderer Joe Biden weiterhin als Sieger der Wahl in den USA. "Sie haben betrogen und unsere Präsidentenwahl manipuliert, aber wir werden trotzdem gewinnen", sagte der Republikaner in Valdosta im Bundesstaat Georgia mit Blick auf die Demokraten. "Wir gewinnen diese Wahl", betonte er.

Trump kündigte bei seiner ersten Kundgebung seit der Wahl an, weiterhin juristisch gegen das Ergebnis vorzugehen - bis zum Supreme Court in Washington, dem Obersten Gericht der USA. Der Präsident behauptete erneut, bei der Wahl am 3. November seien Hunderttausende illegale Stimmen abgegeben worden. Trump hat dafür nie Beweise vorgelegt.

Trump hat bereits zahlreiche Klagen in mehreren Bundesstaaten gegen den Sieg Bidens angestrengt, bislang aber ohne Erfolg. Auch eine Neuauszählung in Georgia hat Bidens Sieg in dem umkämpften Bundesstaat bestätigt, den ersten eines demokratischen Präsidentschaftskandidaten dort seit 1992.

Entscheidung über Mehrheit im Senat

Bei seinem Auftritt behauptete er dennoch erneut, er habe Georgia gewonnen. Zudem setzte er sich in Valdosta für den Erhalt der Mehrheit seiner Republikaner im Senat ein. Er rief eindringlich zur die Wiederwahl der beiden republikanischen Senatoren David Perdue und Kelly Loeffler aus Georgia auf.

USA Georgia | David Purdue Kelly Loeffler Wahlkampf Senatswahlen
Senator David Perdue bei seiner Wahlkampfrede Bild: Ben Gray/AP Photo/picture alliance

Sie müssen sich am 5. Januar in Stichwahlen den Demokraten Jon Ossoff und Raphael Warnock stellen. Die Wahl ist von herausragender Bedeutung, weil sie über die Mehrheitsverhältnisse im mächtigen US-Senat entscheidet.

Kamala Harris könnte Ausschlag für Demokraten geben

Bei den Wahlen am 3. November konnten sich die Republikaner bereits 50 der 100 Sitze in der Parlamentskammer sichern. Sollte es den Demokraten gelingen, die beiden Sitze in Georgia zu gewinnen, gäbe es im Senat ein Patt. Dann hätte die gewählte Vizepräsidentin Kamala Harris - die zugleich Präsidentin des Senats ist - bei Stimmengleichheit das letzte Wort. Damit hätten die Demokraten faktisch eine Mehrheit. Umfragen sahen in Georgia zuletzt die beiden demokratischen Herausforderer knapp vorne.

US-Medien hatten Biden vor knapp einem Monat als Sieger der Präsidentenwahl ausgerufen. Nach den bisherigen Ergebnissen aus den Bundesstaaten kommt Biden auf 306 Wahlleute, Trump auf 232. Wahlgewinner ist, wer mindestens 270 Wahlleute gewinnt. Biden soll am 20. Januar vereidigt werden.

gri/ust (dpa, afp)