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IOC-Nachtests überführen 31 Athleten

17. Mai 2016

Acht Jahre nach den Olympischen Spielen in Peking schnappt die Dopingfalle zu. Proben von 31 Sportlern fallen bei der Untersuchung mit neueren Analysemethoden auf. Die Welt-Anti-Doping-Agentur ermittelt gegen Russland.

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Doping Symbolbild (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/P. Seeger

Bei Nachtests von Proben der Olympischen Spiele 2008 in Peking sind insgesamt 31 Sportler positiv getestet worden. Das teilte das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Dienstagnachmittag mit. Demnach sind Athleten aus sechs Sportarten und insgesamt zwölf Ländern betroffen. Namen wurden zunächst weder von den Athleten noch von ihren Herkunftsländern genannt. Allen Beteiligten droht nun das Aus für die Spiele in Rio de Janeiro in zweieinhalb Monaten.

Insgesamt wurden 454 Proben mit neuesten Analysemethoden untersucht. Zusätzlich sollen in Kürze 250 weitere Proben der Olympischen Spiele 2012 in London ebenfalls erneut untersucht werden.Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hat inzwischen Ermittlungen gegen Russland wegen der massiven Doping-Vorwürfe bei den Winterspielen 2014 in Sotschi eingeleitet. Zudem sei das Olympische Komitee Russlands aufgefordert worden, eine vollständige Kooperation zu gewährleisten. Das US-Justizministerium startete nach einem Bericht der New York Times die Ermittlungen wegen möglihcer Verschwörung und Betrugs. Die US-Behörde habe russische Regierungsoffizielle, Athleten, Trainer sowie Amti-Doping-Verantwortliche im Visier, hieß es in dem Blatt.

IOC-Präsident Bach: "Bedeutender Schlag"

"Alle diese Maßnahmen sind ein bedeutender Schlag gegen die Betrüger, die wir nicht gewinnen lassen werden. Doper haben keinen Platz zum Verstecken", sagte IOC-Präsident Thomas Bach: "Die Nachtests von Peking und London sowie die Maßnahmen nach den beunruhigenden Vorwürfen gegen das Anti-Doping-Labor in Sotschi sind ein weiterer Schritt, um die sauberen Athleten zu schützen. Unabhängig von Sportart und Nationalität."

Der mittlerweile in die USA emigrierte ehemalige Chef des Dopinglabors in Sotschi, Gregori Rodtschenkow, hatte vor einigen Tagen in einem Interview der "New York Times" von einem staatlich gelenkten Doping-Programm während Olympia in dem russischen Schwarzmeerort berichtet. Dutzende Sportler des Gastgebers sollen bei den Winterspielen vor zwei Jahren gedopt gewesen sein, darunter 15 Medaillengewinner. Mit Methoden wie in einem Krimi soll das staatlich gestützte Dopingsystem in Sotschi gegriffen haben. Urinproben wurden ausgetauscht und durch ein Loch in der Wand des Dopinglabors in einen als Abstellkammer deklarierten Raum weitergereicht. Dort kam es nachts zu Manipulationen.

asz/og (dpa, sid)