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Dopingopfer fordern Entschädigung von DFB

26. April 2018

Der Dopingopfer-Hilfeverein legt Krankenakten von zwölf früheren DDR-Fußballprofis vor und nimmt den Deutschen Fußball-Bund in die Pflicht. Die DOH-Vorsitzende Ines Geipel spricht von "harten Fällen". Der DFB reagiert.

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Doping im Fußball
Bild: picture-alliance/N. Schmidt

Der Dopingopfer-Hilfeverein (DOH) hat den Deutschen Fußball-Bund (DFB) aufgefordert, sich an einem "Notfonds für Sportopfer" zu beteiligen. Nach Angaben der DOH-Vorsitzenden Ines Geipel haben sich bei der Organisation 20 angeblich von Doping-Spätfolgen betroffene Fußballer gemeldet. "Das sind harte Fälle, insofern richtet sich unsere Forderung auch an den DFB. Es ist erschreckend, in welchem Maße im DDR-Fußball gedopt wurde", sagte Geipel. Wie hoch die finanzielle Beteiligung des DFB ausfallen soll, ließ der DOH offen. Man hoffe auf eine baldige Einigung, so Geipel. Fußballer galten bisher nicht als klassische Dopingopfer des DDR-Sports. "Die sehr offenen Berichte der Fußballer haben uns erstaunt", sagte Geipel.

Ex-Profis aus Leipzig, Jena und Dresden betroffen

Der DOH stellte in Berlin die Krankenakten von zwölf ehemaligen Fußballern vor, die einst für Lok Leipzig, Carl Zeiss Jena oder Dynamo Dresden spielten und heute unter Herz-Kreislauf-Schäden, Bluthochdruck, Krebserkrankungen oder Depressionen leiden. Nach der Wiedervereinigung hatte sich der Deutsche Fußball-Verband (DFV) der DDR aufgelöst, der Nordostdeutsche Fußball-Verband (NOFV) war mit seinen sechs Landesverbänden dem DFB angegliedert worden.

Am Mittwoch reagierte der DFB und ließ die "Süddeutsche Zeitung" wissen, dass man bereit sei, sich mit der geforderten Beteiligung an einem "Notfonds für Sportopfer" zu beschäftigen. Man habe den Hinweis des Dopingopfer-Hilfevereins (DOH) "zur Kenntnis genommen", so der DFB . Sollte es tatsächlich dokumentierte Fälle aus dem Fußball geben, wolle der Verband den gesamten Sachverhalt prüfen. Zudem will der DFB "in näherer Zukunft" das Gespräch mit der DOH-Vorsitzenden Ines Geipel suchen.

sn/asz (sid)