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Doppelanschlag in Beirut

12. November 2015

Bei den beiden Anschlägen auf ein Einkaufzentrum in Libanons Hauptstadt Beirut sind viele Menschen getötet und verletzt worden. Der Tatort liegt in einem Stadtteil, der eine Hochburg der schiitischen Hisbollah-Miliz ist.

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Viele Häuser sind durch den Anschlag zerstört. Die Einwohner suchen zwischen den Hausruinen verletzte Menschen. (Foto: Reuters/H. Shaaban)
Bild: Reuters/H. Shaaban

Fast zeitgleich zündeten zwei Selbstmordattentäter ihre Sprenggürtel vor dem belebten Einkaufszentrum. Dabei wurden mindestens 37 Menschen getötet und 181 verletzt. Das teilte das libanesische Rote Kreuz über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Die Attacken ereigneten sich in dem südlichen Beiruter Stadtteil Burdsch al-Baradschneh, wo die radikal-islamische Schiitenpartei Hisbollah stark ist. Wie die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtet, kam es im Abstand von fünf Minuten und 150 Metern voneinander zu den schweren Explosionen. Nach Informationen des libanesischen Senders LBC waren insgesamt vier Selbstmordattentäter in der Gegend unterwegs, einer sei jedoch geflüchtet, ein weiterer getötet worden, bevor er seinen Sprengsatz zur Detonation bringen konnte. Zu der Tat bekannten sich Anhänger der Extremistenmiliz Islamischer Staat, die im benachbarten Syrien weite Teile des Landes kontrolliert. An den umstehenden Gebäuden entstanden durch die Explosionen schwere Schäden. Der Schauplatz des Anschlags wurde von Sicherheitskräften weiträumig abgesperrt.

Der Libanon steckt in einer politischen Krise

Immer wieder kommt es zu Gewaltausbrüchen und Anschlägen mit Toten. In den vergangenen zwei Jahren hatte es in südlichen Beiruter Bezirken bereits ähnliche Anschläge gegeben. Zwischen Juli 2013 und Februar 2014 wurden in den Hisbollah-Hochburgen neun Anschläge verübt. In den meisten Fällen bekannten sich sunnitische Extremisten zu den Anschlägen. Der Libanon steckt wegen des syrischen Bürgerkriegs in einer schweren politischen Krise. Hisbollah-Milizionäre kämpfen im Nachbarland an der Seite des Regimes von Präsident Baschar al-Assad. Libanesische Sunniten unterstützen wiederum die Rebellen.

pab/uh (dpa, afp)