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Bayern Münchens mit stockender Aufholjagd

6. November 2010

Im Stile eines Titelkandidaten hat Borussia Dortmund mit einem 4:0 in Hannover die Tabellenführung ausgebaut. Mainz verlor mit 0:1 in Freiburg. Bayern Münchens Aufholjagd wurde in Mönchengladbach unterbrochen.

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Mönchengladbachs Reus feiert, Bayerns Demichelis fassungslos (Foto: AP/Frank Augstein)
Mönchengladbachs Reus feiert, Bayerns Demichelis fassungslosBild: AP

Borussia Dortmund hat das magere 0:0 in der Europa League in Paris offenbar gut verkraftet. Am elften Spieltag der Bundesliga feierte das Team von Trainer Jürgen Klopp schon seinen neunten Sieg. Der Japaner Shinji Kagawa (11.) mit seinem fünften Saisontor, Lucas Barrios (72.) mit seinem Tor Nummer sechs, Robert Lewandowski (81.) und Jakob Blaszczykowski (90.+1) trafen vor 49000 Zuchauern für die überlegenen Gäste, die mit 27 Toren weiter auch die beste Offensive der Liga stellen. Hannover verlor zudem zum zweiten Mal innerhalb von fünf Wochen Karim Haggui durch Rote Karte (77.) - Nuri Sahin scheiterte mit dem fälligen Elfmeter an 96-Schlussmann Florian Fromlowitz.

Bayern verspielt den Sieg in Gladbach

Bayern München ist bei seiner Aufholjagd ins Straucheln geraten, aber gerade noch mit einem blauen Auge davongekommen. Das Team des zuletzt umstrittenen Trainers Louis van Gaal kam dank eines späten Tores von Nationalmannschafts-Kapitän Philipp Lahm (84.) noch zu einem 3:3 (2:1) bei Borussia Mönchengladbach. Erneut erfolgreich war Nationalspieler Mario Gomez. Der Bayern Stürmer meinte im Anschluss allerdings ein wenig enttäuscht: "Wir wollten dieses Spiel unbedingt gewinnen. Wir haben eine fantastische erste Halbzeit gespielt, aber in der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel durch individuelle Fehler dann noch aus der Hand gegeben."

Gomez (m.) bejubelt sein 1:1 (Foto: AP/Frank Augstein)
Gomez (m.) bejubelt sein 1:1Bild: AP

Am Ende habe man mit viel Moral noch den Punkt geholt, aber letztendlich sei das viel zu wenig, konstatierte Gomez. Allerdings hätte sein Team auch verlieren können. Nach der frühen Gladbacher Führung durch Patrick Herrmann (5.) kippte das Spiel gleich dreimal. Zunächst sorgten eben Mario Gomez (11.) und Bastian Schweinsteiger (40.) für den 1:2-Halbzeitstand. Zu allem Überfluss vergab Schweinsteiger zwei Minuten vor Ende der ersten Hälfte noch einen Foulelfmeter.

Nach dem Seitenwechsel bäumten sich die Borussen auf und wurden durch die Tore von Marco Reus (56.) und Igor de Camargo (60.) belohnt. Lahm bewahrte die Bayern dann vor der Niederlage. Trainer Michael Frontzeck wirkte trotz der zweimal verloren gegangenen Führung seiner Mönchengladbacher nicht unzufrieden: "Es ist so, dass man sicherlich ein Stück weit enttäuscht sein kann, dass man es nicht ganz zu Ende gezogen hat. Aber aufgrund der ersten Halbzeit, wo Bayern drückend überlegen war, können wir auch mit dem Punkt leben." Man nehme das Gute mit, sei nach wie vor auf dem richtigen Weg, auch wenn das die Tabellensituation nicht unbedingt hergebe, meinte Frontzeck.

Mainz verliert und grantelt

Der Deutsche Meister machte aber zumindest auf den FSV Mainz 05 Boden gut. Denn das Überraschungsteam verpasste durch ein 0:1 (0:0) beim SC Freiburg den Sprung an die Spitze. Top-Stürmer Papiss Cisse erzielte per Strafstoß sein neuntes Saisontor und den entscheidenden Treffer (64.) gegen die Mainzer, die ihre erste Auswärtsniederlage kassierten.

Trainer Thomas Tuchel zeigte sich niedergeschlagen und trauerte der entscheidenden Szene hinterher: "Wir mussten leider in der zweiten Halbzeit in einer Situation, die aus unserer Sicht bitter ist, einen Elfmeter hinnehmen. Der Schiedsrichter wartet, bis die Freiburger den Nachschuss setzen und dann pfeift er. Keiner weiß erstmal wieso, und dann gibt es den Elfmeter." Und dem hätte man dann hinterher laufen müssen, das sei bitter gewesen, meckerte Tuchel. Damit kann Tabellenführer Borussia Dortmund mit einem Sieg bei Hannover 96 die Mainzer auf vier und die Bayern auf zwölf Zähler distanzieren.

Frankfurt siegt und überrascht weiter

Frankfurts Mannschaft jubelt nach dem Treffer zum 2:0 durch Pirmin Schwegler (l.). (Foto: Torsten Silz/dapd)
Frankfurts Mannschaft jubelt nach dem Treffer zum 2:0 durch Pirmin Schwegler (l.)Bild: dapd

Weiter für Furore sorgt Eintracht Frankfurt. Die Hessen setzten sich mit 3:1 (2:0) gegen den VfL Wolfsburg durch und sind damit zumindest bis zum Spiel von Bayer Leverkusen gegen den 1. FC Kaiserslautern erster Verfolger des Spitzenduos. Die Frankfurter setzten sich dank eines Doppelpacks von Top-Torjäger Theofanis Gekas und eines Traumtores aus 30 Metern von Pirmin Schwegler in der Verfolgergruppe fest, während die "Wölfe" nach der vierten Auswärtspleite im Niemandsland der Tabelle dümpeln. Eintracht-Coach Michael Skibbe war rundum zufrieden: "Insgesamt war das ein verdienter Sieg für uns. Wir haben auch in der zweiten Halbzeit noch weiter sehr gut gekontert und noch drei, vier ganz hervorragende Torchancen herausgespielt. Wir haben insgesamt ein sehr gutes Bundesligaspiel gesehen, auf einem sehr guten fußballerischen Niveau." Damit sei er sehr einverstanden und freue sich natürlich über den Erfolg, ergänzte Skibbe.

Die Eintracht (19 Punkte) verdrängte 1899 Hoffenheim vom dritten Platz. Die Elf von Coach Ralf Rangnick (18) verlor mit 1:2 (1:1) beim Hamburger SV, der damit nach Punkten mit den Kraichgauern gleichzog. Ein spätes Tor von Mladen Petric (83.) bescherte dem HSV den Erfolg gegen Hoffenheim. Die 1899-Führung durch Sejad Salihovic (6.), der einen Foulelfmeter verwandelte, hatte Nationalspieler Heiko Westermann (45.) ausgeglichen.

Köln verliert erstmals unter Schaefer

Nürnbergs Ilkay Guendogan (r.) köpft den Ball gegen Kölns Torwart Miro Varvodic zum 2:1 ins Tor (Foto: Timm Schamberger/dapd)
Nürnbergs Guendogan (r.) köpft zum 2:1 ins Kölner NetzBild: dapd

Während Mönchengladbach mit nur sieben Punkten Tabellenletzter bleibt, musste der 1. FC Köln mit der ersten Niederlage unter Interimstrainer Frank Schaefer einen Rückschlag im Abstiegskampf hinnehmen. Die Kölner unterlagen beim 1. FC Nürnberg 1:3 (1:2) und rangieren mit acht Zählern auf Relegationsplatz 16. Vorletzter mit sieben Punkten ist der VfB Stuttgart, der im dritten Sonntagsspiel Werder Bremen erwartet.

Zum Auftakt der 11. Runde hatte Schalke 04 mit einem 3:0-Sieg gegen Aufsteiger FC St. Pauli seinen ersten Heimsieg der Saison verbucht und den Sprung weg von den Abstiegsplätzen geschafft.

Autor: Calle Kops

Redaktion: Wolfgang van Kann