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Dortmund verabschiedet sich aus Europa

6. Dezember 2011

Der BVB verliert gegen Olympique Marseille und scheidet aus dem Europapokal aus. Vizemeister Leverkusen schafft nur ein Remis und verpasst den Gruppensieg. Bayern hat nur noch die Kür gegen Manchester vor sich.

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Enttäuschte Dortmunder gehen vom Platz (Foto: dpa)
Enttäuschte DortmunderBild: picture-alliance/dpa

Es hat nicht gereicht. Mit einer durchwachsenen Leistung hat Borussia Dortmund es nicht geschafft, den benötigten hohen Sieg gegen Olympique Marseille herauszuschießen. Beim 2:3 (2:1) verspielte der deutsche Meister einen Zwei-Tore-Vorsprung. Im Parallelspiel besiegte Olympiakos Piräus den FC Arsenal mit 3:1 (2:0) blieb aber in der Tabelle hinter Marseille Dritter. Für ein Weiterkommen hätte der BVB mit vier Toren Unterschied gewinnen, gleichzeitig hätte Piräus verlieren müssen. Nun belegt Dortmund nach sechs Vorrunden-Spieltagen in der Champions-League-Gruppe F nur den vierten und letzten Platz und ist damit ausgeschieden.

Im Spiel gegen den französischen Vizemeister aus Marseille begannen die Dortmunder gut, machten viel Druck und kamen zu Chancen. Trotzdem dauerte es lange, bis Jakub Blaszczykowski den BVB in Führung brachte. In der 23. Minute staubte der polnische Nationalspieler nach einer Ecke zum 1:0 ab.

Sebastian Kehl liegt am Boden und hält sich das verletzte Gesicht (Foto: dpa)
Nach einem Tritt ins Gesicht musste Kehl vom Platz - Hummels verwandelte den FoulelfmeterBild: picture-alliance/dpa

Neun Minuten später erhöhte Mats Hummels per Foulelfmeter auf 2:0 (32.). Verteidiger Stephane Mbia hatte Dortmunds Kapitän Sebastian Kehl mit voller Wucht am Kopf getroffen. Kehl musste stark blutend und mit zugeschwollenem Auge ins Krankenhaus gebracht werden. Der BVB hatte die Partie nun im Griff und drängte auf das nächste Tor, bis Loic Remy in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit aus heiterem Himmel das 1:2 gelang.

Zu viele Fehler auf der großen Bühne

Nach diesem Dämpfer suchten die Dortmunder in der zweiten Halbzeit weiter den Weg nach vorne, allerdings ohne sich eine Vielzahl von Chancen zu erspielen. Marseille tat nur das, was es musste, verteidigte geschickt und wartete auf Kontergelegenheiten. Als keiner mehr damit rechnen konnte, drehten die Franzosen durch Tore von André Ayew (85.) und Mathieu Valbuena (87.) das Spiel noch und verdienten sich so Platz zwei und damit den Achtelfinaleinzug. Zurück blieben enttäuschte und frustrierte Dortmunder.

"Wir haben richtig gut gespielt in der ersten Halbzeit", lobte BVB-Trainer Jürgen Klopp. "Allerdings haben wir uns jeweils in den Schlussphasen der Halbzeiten um die Früchte unserer Arbeit gebracht." Die Bilanz der Champions-League-Saison des deutschen Meisters fällt insgesamt negativ aus: Zu oft zeigten die jungen Dortmunder auf der europäischen Bühne Fehler, die sich im normalen Ligaalltag nicht leisten. Nur beim 1:1 im Hinspiel gegen Arsenal und beim 1:0-Sieg gegen Piräus gelangen Achtungserfolge. Der BVB muss nun bis zur kommenden Saison warten, ehe er sich erneut in Europas Königsklasse beweisen darf.

Leverkusen verspielt den Gruppensieg

Eren Derdiyok bejubelt seinen Treffer zum 1:1 gegen Genk (Foto: dpa)
Eren Derdiyok bejubelt seinen Treffer zum 1:1Bild: picture-alliance/dpa

Ein knapper Sieg beim belgischen Meister KRC Genk, dem leichtesten Gegner der Gruppe E, hätte gereicht und Bayer Leverkusen wäre sogar als Gruppensieger ins Achtelfinale der Champions League eingezogen. Stattdessen schaffte die bereits qualifizierte Werkself nur ein 1:1 (0:1) und gab so dem FC Chelsea, der den FC Valencia zu Hause mit 3:0 (2:0) bezwang, die Möglichkeit vorbeizuziehen. Leverkusen hatte mehr vom Spiel, beherrschte den Gegner in der ersten halben Stunde teilweise nach Belieben, doch das Tor schossen die Belgier. Jelle Vossen nutzte eine Unachtsamkeit der Bayer-Defensive zum 1:0 (30.). Anschließend übernahm Bayer wieder die Initiative und suchte konsequent den Weg zum gegnerischen Tor. Das wurde in der 79. Minute belohnt. Eren Derdiyok traf zum 1:1-Endstand.

"Es ist schön, dass wir uns für das Achtelfinale qualifiziert haben, aber heute überwiegt der Ärger", sagte Kapitän Simon Rolfes: "Wir hatten gute Chancen auf den Gruppensieg, und der wäre wichtig fürs Achtelfinale." Derdiyok meinte: "Das 0:1 war ein Schock. Wir haben klar dominiert, aber es sollte eben nicht sein." Als Gruppenzweiter droht den Leverkusener nun ein schweres Achtelfinal-Los. Zudem haben sie zunächst Heimrecht und müssen im entscheidenden Rückspiel auswärts antreten.

Bayern ohne Druck gegen die "Citizens"

Bayerns Daniel van Buyten im Kopfballduell mit Manchesters Edin Dzeko.(Foto:Matthias Schrader/AP/dapd)
Bayern kann gegen Manchester City befreit aufspielenBild: dapd

Völlig bedeutungslos ist die abschließende Vorrunden-Partie am Mittwoch (7.12.2011) für den FC Bayern. Die Münchener stehen nach vier Siegen und einem Remis längst als Gruppenerster fest, das Gruppenfinale bei Geheimfavorit Manchester City, dem derzeitigen Tabellenführer der englischen Premier League ist nicht mehr als reine Kür. Allerdings hat auch dieses Spiel für die Bayern, die wohl auf den einen oder anderen Stammspieler in der Startaufstellung verzichten werden, seinen Reiz.

Für den deutschen Rekordmeister geht es neben der üppigen Punkt- bzw. Siegprämie der UEFA, nämlich auch darum, mit Manchester City einen potentiellen Konkurrenten um den Titel in der Champions League bereits früh aus dem Rennen zu werfen. Die Engländer liegen in der Tabelle vor dem abschließenden Spieltag nur auf Rang drei, einen Punkt hinter dem SSC Neapel, der beim FC Villareal antreten muss.

Neben Manchester City droht auch dem Lokalrivalen Manchester United gegen den FC Basel und dem FC Chelsea gegen den FC Valencia das frühzeitige Aus. Sollten alle drei Clubs die Gruppenphase der Champions League nicht überstehen, wäre das ein Desaster für die in den letzten Jahren so erfolgsverwöhnten englischen Clubs.

Autor: Andreas Sten-Ziemons

Redaktion: Calle Kops