1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Dortmund wackelt nur kurz

21. November 2010

Der BVB dreht in Freiburg die Partie und verteidigt damit seine Tabellenführung. Bremens Krise setzt sich dagegen fort. Der 1. FC Köln gibt die "rote Laterne" ab. Mainz kann doch noch gewinnen. Bayer remis gegen Bayern.

https://p.dw.com/p/QEOq
Spielszene Freiburg - Dortmund (Foto: dpa)
Dortmund gewann auch das siebte Auswärtsspiel der SaisonBild: picture alliance/dpa

War es ein Foul gegen den Dortmunder Torhüter Roman Weidenfeller oder nicht? Diese Frage war am Ende der Partie von Tabellenführer Borussia Dortmund beim SC Freiburg zum Glück nicht mehr entscheidend. Weidenfeller war am Rande des Fünf-Meter-Raums angegangen worden, in der Folge hatte der SC Freiburg das 1:0 erzielt. Dagegen rannten die Dortmunder an und drehten das Spiel noch: 2:1 (0:1) für den BVB hieß es am Ende.

"In der ersten Halbzeit war es kein gutes Spiel von uns", sagte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp. "Dann haben wir unser System umgestellt und beschlossen mehr zu investieren. Das hat die Mannschaft gemacht." Klopp war bei der umstrittenen Aktion gegen seinen Keeper übrigens der Ruhigste aller Schwarz-Gelben geblieben. Noch am vergangenen Spieltag hatte er sich so vehement beim vierten Schiedsrichter beschwert, dass er unter der Woche vom DFB zu einer Geldstrafe von 10.000 Euro verurteilt worden war. Dortmund bleibt mit dem Erfolg Tabellenführer, die Freiburger liegen auf Rang sechs.

Bayerns "Klettertour" gestoppt

Kurioserweise siegten die Dortmunder an diesem 13. Spieltag nicht nur gegen den SC Freiburg, sondern gleichzeitig auch gegen Bayer Leverkusen und den FC Bayern München. Der Grund: Bayer und Bayern trennten sich 1:1 (1:1). So ließen beide Clubs Punkte auf den Tabellenführer liegen. München war die aktivere Mannschaft, Leverkusen hatte dagegen die klareren Torchancen und etwas Glück, als der Schiedsrichter bei einem regulären Treffer von Bastian Schweinsteiger auf Abseits entschied.

Spielszene Bayer Leverkusen gegen München (Foto: dpa)
Man schenkte sich nichts - Arturo Vidal (li.) gibt alles gegen Bastian SchweinsteigerBild: picture-alliance/Pressefoto ULMER/Claus Cremer

"Es war ein enges Spiel zweier guter Mannschaften", sagte Bayer-Kapitän Simon Rolfes. "Am Ende war es aber ein gerechtes Unentschieden." Etwas anders sah es Rückkehrer Toni Kroos, der in der vergangenen Saison noch für Leverkusen auf dem Platz stand. "Wir können am Ende nicht zufrieden sein", meinte der Mittelfeldspieler der Bayern und behielt dabei auch das Ergebnis des BVB im Blick. "Der Abstand nach oben ist schon enorm." Aufgrund der Punkteteilung ist Bayer Leverkusen nun Dritter. Der Rekordmeister aus München ist zwar seit neun Partien ungeschlagen, liegt aber nur auf dem achten Platz und hat 14 Punkte Rückstand auf Rang eins.

Schneckenrennen um den letzten Platz

Spielszene Stuttgart - Köln(Foto: dpa)
Podolski und Delpierre beharken sichBild: picture-alliance/Pressefoto UL

Tabellenschlusslicht 1. FC Köln hat am Sonntag mit einem glücklichen 1:0 (0:0) beim VfB Stuttgart im Kampf gegen den drohenden Abstieg drei wichtige Punkte gewonnen. Beide Teams spielten mit offenem Visier und hatten gute Chancen. Den Ausschlag gab ein unberechtigter Elfmeter kurz vor Schluss, Milivoje Novakovic zog Georg Niedermeier am Trikot zu Boden, bekam aber dennoch den Strafstoß. Einen klaren Elfer für Stuttgart Sekunden vor Ende der Nachspielzeit verwehrte der Schiedsrichter dagegen. "Wir hätten das Spiel früh für uns entscheiden können", räumte Stuttgarts Verteidiger Georg Niedermeier ein. "Aber wenn man vorne seine Chancen nicht nutzt, bekommt man hinten irgendwann so einen Elfmeter. So ist das manchmal im Fußball." Stuttgart rutschte durch die bittere Niederlage auf Rang 16 ab. Die Kölner durften damit die "rote Laterne" wieder abgeben. Sie sind nun Vorletzter.

Einen Tag zuvor hatte der bisherige Vorletzte, Borussia Mönchengladbach, erneut zu Hause verloren. Gegen den FSV Mainz 05 hieß es am Ende 2:3 (0:0). Den Mainzern gelang damit nach vier Pflichtspielniederlagen in Folge wieder ein Sieg. "Wir sind zurück", bekräftigte auch der Mainzer Trainer Thomas Tuchel. "Die Art und Weise, wie meine Mannschaft das heute umgesetzt hat, macht mich sehr stolz." Mainz ist nach dem Auswärtserfolg nun wieder Zweiter.

Punkteteilung im Norden

Wolfsburgs Trainer Steve McLaren (Foto: dpa)
VfL-Coach McLaren konnte am Ende nicht zufrieden seinBild: picture-alliance/dpa

Zum Leben zu wenig, zum Sterben zuviel – mit diesem Motto könnte man die Partie des FC St. Pauli gegen den VfL Wolfsburg überschreiben. Die beiden Nordclubs trennten sich in einem insgesamt schwachen Spiel 1:1 (1:0). Wolfsburg war viel zu passiv und zeigte vor allem im Mittelfeld zu wenig Gegenwehr. Der FC St. Pauli spielte zu kompliziert und vergab so viele Möglichkeiten. Das Unentschieden hilft keinem der beiden Vereine weiter. St. Pauli hatte nach vier Niederlagen in Folge auf einen Heimsieg gehofft. Wolfsburg wollte zum x-ten Mal in dieser Saison den ersten Schritt zu einer Aufholjagd auf die oberen Bereiche der Tabelle machen.

Nach der Partie fand ein VfL-Spieler aber versöhnliche Töne: "Wenn man auf dem 13. Tabellenplatz steht, dann muss man erstmal schauen, dass man keine Niederlage einfährt", meinte Wolfsburgs Nationalspieler Sascha Riether. "Gerade hier auf St. Pauli ist das schwer, aber wir haben es geschafft." Die Wölfe steigern sich durch den Punktgewinn in der Tabelle auf Rang elf, St. Pauli ist nun Vierzehnter.

Frankfurt verpasst eine Chance

Jubelnde Hoffenheimer Spieler (Foto: dpa)
Hoffenheim jubelte in FrankfurtBild: picture alliance/dpa

Mit einem Sieg hätte Eintracht Frankfurt zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen können. Die Eintracht hätte sich oben in der Tabelle festgesetzt und mit 1899 Hoffenheim gleichzeitig einen der direkten Konkurrenten auf Distanz gehalten. Aber alles kam anders: Hoffenheim siegte mit 4:0 (1:0) und schob sich an den Frankfurtern, die nach sieben ungeschlagenen Partien in Folge wieder als Verlierer vom Platz gingen, in der Tabelle vorbei auf Rang fünf.

Während Frankfurt zu Hause verlor, unterlag der "große" HSV beim "kleinen" HSV. Im Duell des Hannoverschen SV von 1896, besser bekannt unter dem Namen Hannover 96, und dem Hamburger SV ging es hin und her, schließlich hieß es 3:2 (1:1) für die Hannoveraner. Während Hannover sich auf den vierten Platz nach oben schob, sind die Hamburger nur Neunter. "Wir haben im Moment einfach nicht das Glück, so ein Spiel zu gewinnen", meinte der enttäuschte HSV-Kapitän Heiko Westermann anschließend.

Bremen hat Kontakt nach unten

Quo vadis, Werder Bremen? Im DFB-Pokal schon draußen, in der Champions League so gut wie, nun geht die Krise auch in der Bundesliga weiter. Beim FC Schalke 04 spielten die Bremer erneut viel zu schwerfällig und kamen ohne ihren verletzten Top-Stürmer Claudio Pizarro kaum zu Chancen. Die Schalker verhielten sich zwar über weite Strecken der Partie noch passiver, aber sie erzielten die Tore und wurden immer mutiger. Überragend spielte Raúl, dem drei Treffer gelangen. Bremen wehrte sich nicht mehr und produzierte haarsträubende Fehler. Die Folge: Nach 90 Minuten stand es 4:0 (2:0) für Schalke.

Raúl jubelt (Foto: dpa)
Ein Tor schöner als das andere - dreimal war Superstar Raúl gegen schwache Bremer erfolgreichBild: picture-alliance/Pressefoto ULMER/Bjoern Hake

"Unsere Zwillinge und unser Sohn Hugo hatten in den vergangenen Tagen Geburtstag", lachte Raúl nach dem Spiel. "Mit meinen drei Toren konnte ich alle drei glücklich machen." Fast schon resignierend fiel die Reaktion der Bremer aus. "Unsere Spieler sind auch nicht glücklich mit dem, was sie abliefern", zeigte sich Geschäftsführer Klaus Allofs ratlos. "Wir müssen sie wieder aufbauen." Werder muss nun endgültig nach unten schauen. Die Bremer haben als Zwölfter nur noch fünf Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge. Schalke klettert mit dem Sieg dagegen auf Rang 15.

Kaiserslauterer Kroaten-Kreisel

Spielszene Nürnberg gegen Kaiserslautern (Foto: dpa)
Rivic (li.) und seine kroatischen Landsleute zaubertenBild: picture alliance/dpa

Am Ende der Partie zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem 1. FC Kaiserslautern hatten die beiden Kroaten Ivo Ilicevic und Stiven Rivic - beide in Diensten des FCK - jeweils ein Tor und eine Vorlage auf dem Konto. Ihr Landsmann Srdjan Lakic hatte ebenfalls einmal getroffen. So sorgten die drei Kaiserslauterer Kroaten schon zur Pause fast im Alleingang für den 3:1 (3:0)-Auswärtserfolg in Nürnberg. In der zweiten Halbzeit wurde es aber noch einmal knapp für die "Roten Teufel". Nach einem Platzverweis gegen den Griechen Thanos Petzos waren sie ein Mann weniger, zudem vergab Nürnbergs Andreas Wolf einen Foulelfmeter.

"Wir haben hier ein hervorragendes Spiel abgeliefert", lobte FCK-Trainer Marco Kurz seine Mannschaft. "Unter dem Strich war es ein hochverdienter Sieg, auch mit diesem Abstand." Kaiserslautern klettert mit dem Erfolg ein wenig aus der Abstiegszone heraus auf Rang 13, Nürnberg steckt als Zehnter im Mittelfeld fest.

Autor: Andreas Ziemons
Redaktion: Calle Kops