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Dr. Ferdinando Cicalese, Italien

Der 33-Jährige Ferdinando Cicalese mit einer Vorliebe für schräge Musik erhielt 2004 den Kovalevskaja-Preis der Humboldt-Stiftung. Mit dem Preisgeld forscht er nun an der Universität Bielefeld.

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Bild: dw-tv

Gemeinsam mit Biologen arbeitet der Informatiker daran, mithilfe von Algorithmen aus den Unmengen von Daten der Genforschung Muster zu erkennen – Voraussetzung für Modelle, mit denen Biologen dann arbeiten können sollen.

Ferdinando Cicalese im Interview bei PROJEKT ZUKUNFT:

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Bild: DW-TV

Herr Cicalese, was hat Sie eigentlich nach Deutschland verschlagen?

Im Jahr 2004 habe ich den Kovalevskaja-Preis der Humboldt-Stiftung bekommen und darauf hin an der Uni Bielefeld angefangen. Wenn ich früher darüber nachdachte, in welches Land ich gern gehen würde, habe ich nie an Deutschland gedacht. Aber jetzt bin ich hier und es gefällt mir.

Wie gefällt Ihnen Bielefeld, die Stadt in der Sie jetzt leben?

Die Stadt ist irgendwie eigenartig. Sehr groß, aber es ist kaum was los. Aber für mich als Wissenschaftler ist Bielefeld perfekt.

Was macht die Situation in Bielefeld so besonders für Sie?

Wir sind hier eine tolle Gruppe aus Informatikern und Biologen. Wir beschäftigen uns mit Problemen der Biologen, die zunächst zu kompliziert sind.

Erklären sie uns bitte, was genau Sie hier tun.

Da ist etwa der Wust an Daten, der aus der Analyse des Genoms entstand. Damit Forscher mit diesen Daten überhaupt arbeiten können, wollen wir sie vereinfachen. Und dann entwickeln wir Computerprogramme, die die Arbeit der Biologen hoffentlich erleichtern.

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Bild: DW-TV

Was tun Sie außer forschen? Mögen Sie Musik zum Beispiel?

Geht’s um Musik, mag ich´s eher ungewöhnlich. Vielleicht, weil mein Vater immer nur melodische Sachen gehört hat.

Und wie schmeckt Ihnen das deutsche Essen?

Hier in Bielefeld gibt es ein gutes Argentinisches Restaurant. Aber Essen in Deutschland, das ist ein richtiges Problem... Die Leute mögen denken, was für ein Snob. Aber ich mag kein deutsches Essen. Da ich aber selbst kochen kann, macht das nichts.

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Bild: DW-TV

Sie forschen ja nicht nur, sondern unterrichten auch. Warum?

Studenten zu unterrichten, gehört eigentlich nicht zu meiner Arbeit. Aber dabei kann man auch selbst etwas lernen, neue Ideen bekommen. Und es ist natürlich schön, feedback von den Studenten zu kriegen.

Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?

Manchmal denke ich schon darüber nach, in ein wärmeres Land zu gehen. Mal sehen. In der Welt der Wissenschaft ist das eine Frage der Möglichkeiten.

Interview: Mabel Gundlach