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Dreßen gewinnt auf der legendären Streif

Stefan Nestler mit dpa, sid
20. Januar 2018

Völlig überraschend triumphiert der deutsche Skirennfahrer Thomas Dreßen bei der berühmt-berüchtigten Abfahrt von Kitzbühel, dem wichtigsten Rennen im alpinen Skisport.

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Thomas Dreßen jubelt über seinen Sieg in Kitzbühel. Foto: Getty Images
Bild: Getty Images/Agence Zoom/A. Grosclaude

Ein Sieg auf der Streif ist für einen Skirennfahrer so bedeutend wie ein Wimbledon-Triumph für einen Tennisprofi. Ein Leben lang behält der Gewinner des wichtigsten Rennens im alpinen Skisport das Attribut "Kitzbühel-Sieger". Der Name Thomas Dreßen wird künftig auch eine der roten Gondeln der Seilbahn zieren, die hinauf zum Hahnenkamm fährt. Der 24-Jährige Deutsche triumphierte am Samstag völlig überraschend auf der schwierigsten Abfahrtsstrecke der Welt vor Weltmeister Beat Feuz (0,20 Sekunden zurück) aus der Schweiz und dem Österreicher Hannes Reichelt (0,41). "Es war immer von klein auf mein Traum, ins Ziel zu fahren und in Führung zu liegen hier in Kitzbühel", sagte Dreßen, über das ganze Gesicht grinsend. Es war der erste Weltcupsieg seiner Karriere.

Für Dreßen schien die Sonne

Dreßen ist erst der zweite deutsche Rennfahrer, der auf der Streif gewinnen konnte - auf den Tag genau 39 Jahre nach Sepp Ferstl, der nicht nur 1979, sondern auch 1978 das Hahnenkamm-Rennen für sich entschieden hatte. "Ich hab es gar nicht glauben können. Ich habe gemeint, die wollen mich verarschen", sagte Dreßen über die Momente nach der Zieldurchfahrt vor über 40.000 Zuschauern. Vor einem Jahr war er noch auf der Streif gestürzt. "Es ist einfach nur geil, es ist der Wahnsinn, das kann ich so sagen." Der Abfahrtsdritte von Beaver Creek hatte bei seinem historischen Triumph auch etwas Glück: Als Dreßen mit Startnummer 19 ins Rennen ging, kam für einige Minuten die Sonne heraus und bescherte ihm eine deutlich bessere Sicht als den Konkurrenten.

Kitzbühel Ski alpin Thomas Dreßen
Auf dem Weg zum Sieg beim Hahnenkamm-Rennen: Thomas DreßenBild: Reuters/D. Ebenbichler

Eine starke Leistung zeigt auch DSV-Teamkollege Andreas Sander mit Platz sechs. Dabei lag er kurz vor dem Ziel auf Podiumskurs, ehe er einen Fahrfehler machte und zurückfiel. "Jetzt überwiegt mehr die Enttäuschung, was sich in den nächsten Tagen sicher ändern wird", kommentierte Sander nach dem besten Resultat seiner Karriere bei einem Abfahrtsrennen. Josef Ferstl, der Sohn des bis dato letzten deutschen Streif-Siegers, landete auf Rang 20, Nachwuchs-Talent Manuel Schmid verpasste als 37. die Punkteränge und seine letzte Chance für die Olympia-Norm.

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter