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Politik

Dschihadisten töten mehr als 50 Dorfbewohner

22. April 2020

Im Norden Mosambiks haben radikale Islamisten laut Polizeiangaben wahllos 52 Zivilisten ermordet. Zuvor hatten sich junge Männer aus dem Dorf Xitaxi geweigert, sich als Kämpfer der Dschihadistenmiliz anzuschließen.

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Symbolbild | Im Norden Mosambiks sind 50 Zivilisten von Dschihadisten ermordet worden
Bild: AFP/J. Nhamirre

In dem Dorf in der Provinz Cabo Delgado wurden "wahllos" Menschen erschossen oder enthauptet, wie mosambikanische Staatsmedien unter Berufung auf die Polizei berichten. Polizeisprecher Orlando Mudumane sprach von einem "Massaker". Die Menschen seien "brutal und teuflisch" getötet worden. Den Angaben zufolge wurde die Bluttat bereits Anfang April verübt. Zuvor hatten es vorwiegend junge Dorfbewohner aus Xitaxi im Bezirk Muidumbe abgelehnt, sich von der Dschihadistenmiliz als Kämpfer rekrutieren zu lassen.

Radikale Islamisten hätten in jüngster Zeit verstärkt versucht, junge Menschen als Kämpfer anzuwerben, sagte Mudumane im staatlichen Rundfunk. Die Polizei nahm den Berichten zufolge eine Fahndung nach den Kämpfern auf.

Terror in Mosambik

Im Norden Mosambiks hat es in den vergangenen Wochen mehrere islamistische Angriffe gegeben. In der Provinz Cabo Delgado besetzten Dschihadisten Regierungsgebäude, blockierten Straßen und hissten in einigen Orten vorübergehend die Flagge der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS).

Nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen wurden in Mosambik in den vergangenen zwei Jahren mehr als 700 Menschen durch dschihadistische Gewalt getötet. Der zentralafrikanische IS-Ableger Iscap hatte sich im vergangenen Jahr zu mehreren Anschlägen im Norden des Landes bekannt.

In der Provinz Cabo Delgado hat sich die Situation nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) in den vergangenen Monaten deutlich verschlechtert. Mehr als 100.000 Menschen sind laut UNHCR im Norden Mosambiks auf der Flucht vor Gewalt.

qu/fab (afp, rtr)