DW-AKADEMIE | Global Media Forum 2010 | Newsletter & Co. | DW | 13.07.2010
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Newsletter & Co.

DW-AKADEMIE | Global Media Forum 2010

“Klimawandel – ein weiteres heißes Eisen für die journalistische Ausbildung?”. So diskutierte ein Panel der DW-AKADEMIE während des Deutsche Welle Global Media Forums.

“Lasst uns Klimawandel nicht zu einem heißen Eisen machen”, sagte Helmut Osang, Bereichsleiter Asien der DW-AKADEMIE, und einer der fünf Diskussionsteilnehmer. “Lasst uns regelmäßig und lösungsorientiert über die Themen Klimawandel und Umwelt in den Medien berichten und Abstand nehmen von der ‘Katastrophen- Umweltberichterstattung’.”

Auch wenn sich in diesem Punkt alle Panelteilnehmer einig waren, wurde deutlich dass der Umgang mit dem Thema in der journalistischen Ausbildung doch unterschiedlich ist.

07.2010 Deutsche Welle GMF DW-AKADEMIE Panel Climate Change 1

Mike Shanahan, Markus Lehmkuhl und Jan Lublinski (v.l.n.r.)

Mike Shanahan etwa ist Mitgründer des Projekts Climate Change Media Partnership (CCMP), das Journalisten aus Entwicklungsländern dabei unterstützt, an der jährlichen zweiwöchigen UN-Klimakonferenz teilzunehmen, über diese zu berichten und daraus zu lernen. „Normalerweise,” so Mike Shanahan während der Diskussion, „sind es hauptsächlich Journalisten aus entwickelten Ländern, die über die Verhandlungen berichten und nicht Journalisten aus Entwicklungsländern, obwohl diese aus den Ländern kommen, die am meisten vom Klimawandel betroffen sind.“ Während der Verhandlungen leiste CCMP redaktionelle Unterstützung und bringe die Journalisten mit Ministern und politischen Entscheidungsträgern aus verschiedenen Länden zusammen. Im vergangenen Jahr hätten rund 40 Journalisten aus 27 Entwicklungsländern in zwei Wochen an die 500 Berichte für die Medien ihrer Heimatländer produziert..

Wissenschaftsjournalist Markus Lehmkuhl und Steve Zwick, leitender Redakteur des globalen Pressedienstes Ecosystem Marketplace, der per Telefon aus Vietnam zugeschaltet war, machten auf die wirtschaftlichen Umstände von Umweltberichterstattung aufmerksam: Journalisten aus Entwicklungsländern bekämen in der Regel niedrige Löhne.
Immerhin zahlten Wirtschaftssendungen und Zeitungen vergleichsweise gut für solche Berichte, die sich auf die finanziellen Aspekte von Umweltprojekten konzentrieren.

Vom Mentoren-Programm SjCOOp berichtete Diskussionsteilnehmer und Trainer Jan Lublinksi. Lublinski ist Teil des Programms, bei dem 15 erfahrene Journalisten jeweils vier weniger erfahrene Kollegen aus Afrika und dem Nahen Osten zwei Jahre lang betreuen.

Abschließend betonte Dr. Helmut Osang, dass wirksame Veränderungen durch Journalistentrainings nur entstehen könnten, wenn das Management und nicht nur die Journalisten von der Notwendigkeit der regelmäßigen Umweltberichterstattung überzeugt würden.

Dieses Jahr führt die DW-AKADEMIE Projekte zu Umwelt- und Klimawandelthemen in Vietnam, Nicaragua, Brasilien, Syrien, Ägypten, Russland, Mazedonien und der Ukraine durch.

Das eineinhalbstündige Panel und die anschließende Diskussion moderierte DW-AKADEMIE Projektmanager Jochen Walter.

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