DW Akademie in Libyen | Nahost/Nordafrika | DW | 30.09.2022
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Nahost/Nordafrika

DW Akademie in Libyen

Die DW Akademie unterstützt das Recht der libyschen Bevölkerung auf Zugang zu unabhängigen Informationen.

Seit mehr als zehn Jahren kommt Libyen nicht zur Ruhe. Seit dem Sturz von Langzeitdiktator Muammar Gaddafi durchlebt das nordafrikanische Land einen turbulenten Transformationsprozess und hat mit politischer Instabilität sowie einer angespannten Sicherheitslage zu kämpfen. Der demokratische Wandel erweist sich als deutlich schwieriger als ursprünglich erhofft. In vielen Regionen Libyens ist es bewaffneten Gruppen gelungen, lokale Machtzentren zu errichten und die politische Entwicklung des Landes zu beeinflussen.  

Der Konflikt hat Auswirkungen auf alle Bereiche des öffentlichen Lebens des Landes, insbesondere auf den Mediensektor. Das Recht der libyschen Bevölkerung auf Zugang zu unabhängigen Informationen ist stark eingeschränkt. Das Land liegt auf der Rangliste der Pressefreit 2022 von Reporter ohne Grenzen (RSF) mit Platz 143 von 180 im hinteren Bereich. Dem libyschen Staat ist es bisher nicht gelungen, die Voraussetzungen für ein pluralistisches Mediensystem zu schaffen. Staatliche Sender werden meist als Propagandainstrumente der Machthaber gesehen. Private Sender werden dagegen größtenteils aus dem Ausland finanziert und haben oft eine klare politische Agenda in einem Konflikt, der zunehmend internationale Dimensionen angenommen hat.  

Viele Menschen nutzen inzwischen soziale Medien als ihre Hauptinformationsquelle. Die große Mehrheit der Libyerinnen und Libyer hat ein Facebook-Profil und auch andere soziale Netzwerke wie Instagram und TikTok gewinnen an Popularität – eine Tatsache, die alle Konfliktparteien zu ihrem Vorteil zu nutzen versuchen. Zahlreiche Expertinnen und Experten sprechen inzwischen von den Sozialen Medien als einem „weiteren Schlachtfeld“ in den vielschichtigen Konflikten des nordafrikanischen Landes. Desinformation und Hassbotschaften verbreiten sich rasant ihre gezielte Verbreitung wird zunehmend zur strategischen Waffe im Kampf um Meinungshoheit.  

 Unser Engagement 

 Die DW Akademie ist seit 2011 fast ununterbrochen in Libyen aktiv. Bereits vor den ersten Parlamentswahlen im Jahr 2012 führte die DW Akademie in mehreren Regionen ein Projekt zur Wahlberichterstattung durch. Die beiden EU-finanzierten Projekte „Medien in Libyen I - Stabilität durch Struktur“ (2013 bis 2016) und „Medien in Libyen II – Stabilität durch Versöhnung“ (2017 bis 2021) setzten sich für das Recht der Libyerinnen und Libyer auf freien Zugang zu unabhängigen Informationen ein und legten einen besonderen Fokus auf die Unterstützung von Frauen und anderer benachteiligter Gruppen. Neben der Aus- und Weiterbildung zahlreicher Journalistinnen und Journalisten und Fact-Checkerinnen und Fact-Checker  halfen die Projekte bei der Entwicklung erfolgreicher journalistischer Angebote wie dem „Bürgerservice Libyen“ und dem Aufbau mehrerer Fact-Checking-Initiativen.  

Seit 2021 führt die DW Akademie zwei weitere Projekte im Land durch und baut ihren Schwerpunkt Kampf gegen digitale Desinformation, welcher sich im Zuge des sich seit Jahren verschärfenden Informationskriegs ergeben hat, weiter aus. Die von der EU und dem Auswärtigen Amt geförderte Maßnahme „Medien in Libyen III – Immun gegen Desinformation“ sowie das EU-Projekt „Innovationen für den Frieden“, welches neben Libyen in fünf weiteren Ländern der MENA-Region aktiv ist, verbinden die Förderung digitaler Technologie und journalistischer Professionalität. Zu den wichtigsten Zielen gehören der Aufbau eines landesweiten und international anerkannten Fact-Checking-Netzwerks, Initiativen für eine bessere Medienkompetenz innerhalb der libyschen Bevölkerung sowie die Förderung digitaler Innovationen gegen Fake News, Hassbotschaften und gesellschaftliche Polarisierung.  

  

Mittelgeber: Europäische Union (EU), Auswärtiges Amt (AA)

Program Director: Susanne Stephan-Pohscheidt

Standorte: Tunesien und Libyen, sowie Palästinensische Gebiete, Jordanien, Libanon und Algerien 

Schwerpunkte: Zugang zu Informationen, Unterstützung unabhängigen Journalismus, Kampf gegen Desinformation, Fact-Checking, technische Innovationen, Beteiligung benachteiligter Gruppen, Medienethik, Journalismus in Konfliktgebieten 

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